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Vernichten

Roman

(39 Bewertungen)15
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Taschenbuch
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Kurz vor den französischen Präsidentschaftswahlen 2027 taucht im Netz ein Video auf, das die Hinrichtung des möglichen Kandidaten Bruno Juge zu zeigen scheint. Paul Raison ist Absolvent einer Elitehochschule und arbeitet als Spitzenbeamter im Wirtschaftsministerium. Als Mitarbeiter und Vertrautem Juges fällt ihm die Aufgabe zu, die Urheber des Videos ausfindig zu machen. Im Laufe seiner Nachforschungen kommt es zu einer Serie mysteriöser terroristischer Anschläge, zwischen denen kein Zusammenhang zu erkennen ist. Aber nicht nur die Arbeit, auch das Privatleben von Paul Raison ist alles andere als einfach. Er und seine Frau Prudence leben zwar noch zusammen, aber sie teilen nichts mehr miteinander. Selbst die Fächer im Kühlschrank sind getrennt. Während Juge um seine Kandidatur kämpft, kann Paul entscheidende Hinweise für die Aufklärung der Anschläge liefern. Doch letztlich verliert Juge gegen einen volksnahen ehemaligen Fernsehmoderator, und die Erkenntnisse aus Pauls Recherche sind nicht minder niederschmetternd für die Politik des Landes. Als Paul von seiner Arbeit freigestellt wird, kommt es zu einer Annäherung zwischen ihm und seiner Frau und die beiden finden wieder zueinander. Ein unerwartetes, wenn auch fragiles Glück . . .

Produktdetails

Erscheinungsdatum
14. Februar 2023
Sprache
deutsch
Untertitel
Roman. Originaltitel: Anéantir. Bedruckte Umschlaginnenseiten, Erstmals im Taschenbuch, .
Seitenanzahl
624
Autor/Autorin
Michel Houellebecq
Übersetzung
Stephan Kleiner, Bernd Wilczek
Illustrationen
Bedruckte Umschlaginnenseiten, Erstmals im Taschenbuch,
Verlag/Hersteller
Originaltitel
Originalsprache
französisch
Produktart
kartoniert
Abbildungen
Bedruckte Umschlaginnenseiten, Erstmals im Taschenbuch,
Gewicht
522 g
Größe (L/B/H)
191/125/44 mm
ISBN
9783832166724

Portrait

Michel Houellebecq

MICHEL HOUELLEBECQ, 1958 geboren, gehört zu den wichtigsten Autoren der Gegenwart. Seine Bücher werden in über vierzig Ländern veröffentlicht. Für den Roman Karte und Gebiet (2011) erhielt er den renommierten Prix Goncourt. Sein Roman Unterwerfung (2015) stand wochenlang auf den Bestsellerlisten und wurde mit großem Erfolg für die Theaterbühne adaptiert und verfilmt. Zuletzt erschien der Roman Vernichten (2022).

Pressestimmen

» Vernichten ist ein völlig unerwartetes Meisterwerk, [ ] Es hat eine Wucht wie kein anderes seiner Werke, weil Houellebecq einer Schwäche erlegen ist: Keines seiner Bücher ist verletzlicher. «
Adam Soboczynski, Die ZEIT

»Ich kenne nirgendswo einen Autor, der so präzise Gegenwartsanalysen schafft wie Michel Houellebecq. «
Denis Scheck, WDR2 LESEN

»Ironisch, unterhaltsam und heillos abgründig«
Julia Encke, FRANKFURTER ALLGEMEINE SONNTAGSZEITUNG

»Nicht nur der beste Roman des Jahres, sondern auch ein klassisches Meisterwerk. «
Tilman Krause, WELT AM SONNTAG

»Eine meisterhafte Ode an die Familie, an Frankreich, sogar an die Ehe«
Nils Minkmar, SÜDDEUTSCHE ZEITUNG

»Fantastisch geschrieben«
Brigitte Klein, ARD TITEL, THESEN, TEMPERAMENTE

»Ich finde das Buch grandios. «
Harald Schmidt in DIE WELT

»Ein sensationelles Buch. [ ] Das ist für mich richtig Shakespeare-mäßig. [ ] [Wie Houellebecq] Alter einfängt, Todeskrankheit, politische Situationen wie er Leben schreibt, das ist wirklich ein [ ] ganz, ganz tolles Buch. «
Charly Hübner, HOTEL MATZE

» Vernichten klingt als großes, beeindruckendes Memento mori aus. «
Ingeborg Waldinger, WIENER ZEITUNG

»Das Buch ist nicht weniger scharfsinnig und gesellschaftspolitisch relevant als seine Vorgänger«
Imogena Doderer, ORF KULTURMONTAG

»Ein großer Roman über die Übel der Gesellschaft«
LE FIGARO

»Man liest dieses Buch sehr gern. Atemlos [. . .] toll komponiert«
Iris Radisch, 3SAT KULTURZEIT

»Alles da, Intensität und Empfindsamkeit, das ganz große Gesellschaftspanorama und die Detailaufnahme«
Jan Küveler, WELT AM SONNTAG

»Das bislang komplexeste Werk des Franzosen«
Sebastian Hammelehle, DER SPIEGEL

»Was Jules Verne im 19. Jahrhundert für Technik war, das ist Michel Houellebecq für Politik und Soziologie. [ Vernichten ist] ein Roman, der goldrichtig kommt. «
Denis Scheck, WDR3 MOSAIK

»Ein Roman, den man nicht aus der Hand legen kann, und der am Ende trotz allem Gesichter voller Hoffnung hinterlässt. «
LIBERATION

»Eine Familiengeschichte im Modus eines melancholischen, französischen Spielfilms. «
Jürgen Ritte, DEUTSCHLANDFUNK

»Wer noch mit sich ringt, Vernichten zu lesen, sollte das Zögern sofort einstellen. «
Kristian Teetz, RND AM SONNTAG

»Michel Houellebecq [seziert] wieder den Zeitgeist. «
Sabine Glaubitz, DPA

»Mit beißendem Spott kritisiert Michel Houellebecq die deformierte Moderne. [ ] [Eine] bewährt zynische Satire unserer Mediendemokratie«
Jobst-Ulrich Brand, FOCUS

»Ungeheuer spannend«
Annette König, SRF BUCHZEICHEN

»Houellebecqs längster und bester Roman«
Günter Keil, PLAYBOY

»Sicher ist, dass Houellebecq die 'Größe' eines Balzac besitzt«
LE JOURNAL DU DIMANCHE

»Unbedingt lesen, [ ] alleine schon deshalb, weil dieser Houellebecq überraschend anders ist. «
Nadine Kreuzahler, RBB Starke Sätze

»Es ist sein bester Roman, weil in ihm ein Herz pocht. «
Maik Brüggemeyer, ROLLING STONE

»Auf 600 Seiten lässt sich das in Houellebecqs schnörkelloser, präziser Sprache sehr elegant lesen. Ja, man verschlingt diesen weltsatten, dabei nie überladenen Gesellschaftsroman. «
Michael Wurmitzer, DER STANDARD

»Houellebecqs neues Buch ist Thriller und Liebesroman in einem. Und alle lieben das Werk. «
ZEIT LITERATUR

»Ein großes Erzählkunstwerk. [. . .]. Keiner weiß, wie er das macht, außer allenfalls ihm selbst, Michel Houellebecq, der Miraculix der Literatur. «
Alexander Solloch, NDR KULTUR

»Zwischen Tolstoi und Tim und Struppi . [ ] Das zutiefst menschliche Porträt einer entmenschlichten Gesellschaft. «
Christian Bos, KÖLNER STADTANZEIGER

»Man hat die Menschen lieb gewonnen, die Houellebecq ohne Beschönigung gezeichnet hat. Man leidet mit ihnen. Man sorgt sich mit ihnen. Und am Ende weint man um sie. «
Katja Kraft, MÜNCHENER MERKUR

»Zu Recht rühmt und fürchtet man diesen Autor als Seismograph, ja, als Prophet. «
Edo Reents, FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG

»Ein großer Roman vom Abschiednehmen. «
Chris Schinke, MÜNCHNER FEUILLETON

»Ein großer Gesellschafts-, Familien- und Liebesroman. Eine absolute Leseempfehlung. «
Jörg Magenau, RBB

»Die letzten 50 bis 100 Seiten [ ] sind das Größte, was Houellebecq je geschrieben hat. «
Ole Nymoen, WOHLSTAND FÜR ALLE

»große Kunst«
Rüdiger Dittrich, GIEßENER ANZEIGER

Besprechung vom 02.08.2025

In Bewunderung Houellebecqs

Es ist gar nicht so leicht, grün zu sein: Sylvie Schenks Roman "In Erwartung eines Glücks"

Man müsse der Sache misstrauen, warnten französische Literaturkritiker vor Michel Houellebecqs Lebensbilanzroman "Anéantir", der 2022 unter dem Titel "Vernichten" auf Deutsch erschienen war. Houellebecq lieferte in diesem Roman um den krebskranken Ministerialbeamten Paul Raison zwar immer noch verlässlich Pornographie, Politik und Philosophie, aber er schlug auch ungewohnt zartfühlende Töne an. Sein Protagonist beschäftigt sich mit der Metaphysik des Alters. Sein Kritiker Johan Faerber hingegen beschäftigte sich mit der Metaphysik des alten Schriftstellers: "Er nutzt die Metaphysik, das Alter und den Tod lediglich als Erzählmethode", rumpelte der Chefredakteur von "Diacritik".

Die Unterstellung, Michel Houellebecq sei nur ein Trittbrettfahrer jenes Lebensalters, aus dessen Warte alles irgendwie bedeutsam klinge, war nicht gänzlich von der Hand zu weisen. Mit gleichem Recht aber könnte man jetzt mit Sylvie Schenks Romanheldin Irène, einer Leserin von "Anéantir", auch einwenden: "Irène kannte es von vielen bekannten Schriftstellern, dass sie sich am Ende ihres Lebens nur noch wiederholten, das gleiche Buch in Schleifen schrieben und dabei immer schwächer und unsichtbarer wurden." Das heißt: Alter, Krankheit und Tod sind - egal wie sie bearbeitet werden - die epischen Gefahrenzonen der Literatur, in denen auch gestandene Romanciers ihren Autorentod sterben können.

Als Meisterin literarischer Selbsterkundungen geht Sylvie Schenk das Problem des Altersromans deswegen äußerst frontal an: Die 1944 in Chambéry geborene Autorin war mit ihrem Roman "Maman" für den Deutschen Buchpreis nominiert. Wie Schenks vorherige Romane auch war "Maman" der Versuch, die Prägungen seiner Figuren zu rekonstruieren und ihre Lebensprobleme autobiographisch zu reflektieren. "In Erwartung eines Glücks" ist die Abrundung dieser literarischen Selbstbefragung. Dabei hilft Houellebecq, dessen Altersroman Irène im Krankenhaus wie einen Teddybären im Arm hält, wenn sie nicht gerade darin liest.

Ins Aachener Spital hat ein Freund die noch nicht lang verwitwete Schriftstellerin gebracht. Diagnose: Hirnhautentzündung. Irène muss liegen. Und nachdenken. Nachdenken über ihren verstorbenen Ehemann Johann, einen sensiblen Deutschen. Beide konnten sich in der Sprache des anderen gut vor sich selbst verstecken. "Beide wollten einen Jemand aus dem Ausland heiraten. In der Hoffnung, das Gefühl des Fremdseins in sich selbst zu löschen."

Und dennoch bleiben sie allein auf ihre Weise: Johann, der Schweigsame; Irène, die Temperamentvolle. "Sie fragte sich zum hundertsten Mal, was eine lange Ehe bedeutete. Einen langsamen Schiffbruch, der bei vermögenden Menschen im Robinson-Club enden konnte?" Nein, so war es bei ihnen nicht gewesen. "So friedlich war es, das Liegen und das Lesen, der knappe Austausch, die Landschaft, die unaufgeregte Zufriedenheit des Alters."

Im Krankenhaus begegnet Irène ein Patient im grünen Morgenrock, den sie Froschmann nennt und dem sie Briefe an Johann zusteckt. Die Idee der Figurenüberblendung kommt einem zu Beginn noch abgeschmackt vor, doch bald begreift man, dass Grün nicht nur die Farbe der Hoffnung ist, sondern auch, dass Frösche quaken. Ganz im Gegensatz zum verstorbenen Johann, der sich in ein unergründliches Schweigen zurückgezogen hatte.

Die drei Ehen des Froschmanns interessieren Irène brennend. Woran sind sie gescheitert? Wie sich herausstellt, daran, dass die Frauen immer zu viel wollten und dass sie darüber irgendwie unliebenswürdig wurden. "'Zu viel schwätzen hindert, dass man seine Worte auswählt', schwätzte der Mann weiter", heißt es im Roman, und Irène fragt sich: War auch sie eine dieser Frauen gewesen, deren Wollen den Mann zum Schweigen gebracht hatte? "Sie hoffte aber noch immer, dass ihr Mann endlich mit ihr sprechen würde, und nicht nur über die Einkaufsliste. Sie hoffte es viele, viele Jahre lang. Die Hoffnung starb nie. Er aber."

Erforschte "Maman" noch die Gründe für das Verstummen der eigenen Mutter, die vermutlich das Kind einer Prostituierten gewesen war, geht es jetzt darum, das Verstummen des Ehemanns zu verstehen. Und so wie Paul Raison, der houellebecqsche Romanheld, im Angesicht seiner Krankheit - ausgerechnet Mundkrebs! - Frieden mit der Institution einer Ehe macht, erkennt Irène, dass sie ihr Leben trotz aller unerfüllten Sehnsüchte doch zusammen mit Johann gestaltet hat. Paul Raison wird für Schenk über diese ebenso triviale wie triftige Erkenntnis zum Lebensabschnittspartner: "Ja, sie war der kleine Kobold in seiner Tasche, sie hatte sich in sein Leben infiltriert, folgte ihm ins Gewächshaus des Elternhauses, als er mit dem gelähmten Vater im Rollstuhl still den Sonnenuntergang bewunderte, beide in einer liebevollen Ekstase geeint; sie begleitete ihn zum Wirtschaftsminister, Bruno, als er dessen Chancen für die Präsidentschaftswahl abwog; sie hielt seinen Kopf zwischen ihren Händen, als ihm zwei Weisheitszähne herausoperiert wurden, sie stärkte ihm den Rücken, als er beim Chirurgen die Amputation der Zunge ablehnte."

Houellebecqs Buch taucht im Roman immer wieder auf, es wechselt in die Hände der Zimmergenossin, eines vermeintlich todkranken muslimischen Mädchens, das sich von Irène die besten Sexstellen aus "Vernichten" vorlesen lässt. Erst ganz am Schluss wird Sylvie Schenk in einer gelungenen Pointe auflösen: Die Krankheit markiert keinen Endpunkt, sondern sie schlägt eine Bresche hinein ins Leben.

Sylvie Schenk hat in diesem Spätwerk viel untergebracht. Sie collagiert Briefe, Gedichte, Lektüren, Rückblicke, Phantasien und Träume zu einer Meditation über das Glück, zu dem das Lesen unbedingt dazugehört. Auch das Lesen eines altersmilden Houellebecqs, dem die meisten Kritiker die versöhnlichen Töne nicht abgenommen haben. Sylvie Schenk aber schon. KATHARINA TEUTSCH

Sylvie Schenk: "In Erwartung eines Glücks". Roman.

Hanser Verlag,

München 2025.

176 S. geb.

Alle Rechte vorbehalten. © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt am Main.

Bewertungen

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Zur Empfehlungsrangliste
LovelyBooks-BewertungVon Electric am 10.06.2024
Ich gestehe, der Roman hat mich in seinen Bann gezogen, auch wenn ich mir nicht sicher bin, was dies nun alles zu bedeuten hat
LovelyBooks-BewertungVon JasiReads am 11.10.2023
Wirklich nicht zu empfehlen. Ich hab im Nachhinein im Internet gelesen dass es absichtlich langweilig geschrieben wurde. Und so ist es auch.
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