Es ist die Biografie von Isadora Duncan, die von Michaela Karl hier sehr detailliert und gut recherchiert geschrieben wurde. Gespickt und untermauert von Zitaten aus Tagebüchern und Briefen von Isadora selbst oder ihrem sozialen Umfeld.Isadora Duncan war wohl eine einzigartige Persönlichkeit und in sehr vielen Dingen ihrer Zeit voraus. Weder klassische Rollenerwartungen, noch gesellschaftliche Normen interessierten sie. Sie tanzte barfuß und trug kein Korsett. Sie liebte und lebte wie und mit wem sie es für richtig hielt und scherte sich um keine einzige Konvention. In vielen Momenten zeigt Michaela Karl eine extrem selbstbewusste, außergewöhnliche bis hin zu einer absolut radikalen und kompromisslosen Person. Die es schafft immer und immer wieder die Menschen für sich einzunehmen. Mir war sie beim Lesen auf langen Strecken allerdings sehr unsympathisch, gerade durch ihre Ichbezogenheit. Doch Isadora ist auch freigiebig, selbstlos und kümmert sich um Familie und Freunde. Wirklich bewundernswert ist, wie sie sich nie entmutigen lässt, immer wieder Geldquellen auftut und auch nach einem extremen Schicksalsschlag nicht aufgibt. Wer also gerne die Begründerin des Modern Dance kennenlernen möchte und gerne Biografien liest, ist mit diesem Werk gut bedient. Mir waren es an einigen Stellen zu viel Personen und Informationen, aber das ist mein persönliches Empfinden.