Ein Lokalkrimi, der mich überzeugt: Es wird Wissen vermittelt, aber auch spannend ermittelt! Lesenswert
Zeche Ludwig: zwei Kumpel richten Elektroleitungen ein, um den Bau eines Museums voranzutreiben. Dabei gibt es ein kleines Erdbeben, was zu einem Wassereinbruch führt, der 13 Leichen zu Tage trägt. Das ist eine Sensation: vor 34 Jahren wurden 12 Kumpel vermisst, sie sind als wanderndes Dutzend bekannt. Doch wer ist die 13. Leiche? Der Fall ist nicht nur wegen der 12 Kumpel brisant, die lange verschollen waren. Die 13. Leiche birgt noch mehr Rätsel, da sie mit einem Kopfschuss ermordet wurde. Der Täter kann nur im Kreis der Kumpel liegen, die mit ihm im Stollen begraben lagen. Oder läuft der Mörder noch frei herum?Die Ermittlerin Erin Akan und die Psychologin Jana Fäller nehmen sich des Falles an. Zwar wird schnell klar, wer das 13. Opfer ist, aber auch warum er vermeintlich getötet wurde. Doch wer hat alles ein Motiv. Da das 13. Opfer viele Kumpel durch krumme Finanzgeschäfte geschädigt hat, gibt es ein erstes Motiv. Während der Ermittlungen wird klar, dass das Motiv der Rache nicht der alleinige Grund ist. Zumal sich der Oberbürgermeister seltsam verhält und wie der Staatsanwalt in den Fall verwickelt zu sein scheint. Mit Hilfe der Kumpel, die damals auch in der Zeche gearbeitet haben, schafft es Erin, den Fall zu lösen. Und riskiert damit die Wiederwahl des Oberbürgermeisters. Der Fall um das wandernde Dutzend, aber auch um das 13. Opfer war ein recht spannender Krimi. Zum einen hat mir sehr gut gefallen, wie hier das Thema Bergbau beschrieben wurde. Immer wieder hat der Autor verständlich erklärt, wo man sich im Berg befindet, welche Auswirkungen der Bergbau auf die Region hat, wie die Geräte funktionieren. Aber auch wie die Kumpel zusammen halten, wie die Strukturen im Berg sind (Kleidung, wie komme ich in den Berg), und wie der Zusammenhalt untereinander ist. Die Kumpel sind nicht nur im Berg verbunden, sondern auch privat. Genau hier setzt der Autor an. Die Kollegen kümmern sich um die verbliebenen Familien, halten Kontakt, decken sich aber auch untereinander. Durch die Ermittlungen und die Unterstützung der Kumpel können die Kommissare den Täter ausmachen. Die Hauptermittlerin kann sich auf ihr Team verlassen, muss aber sich auch behaupten. Dabei stößt sie auch an ihre Grenzen: denn politische Machtspielchen zwingen sie dazu, neu zu denken und Umwege zu gehen, denn ihr werden von oben die Hände gebunden. Hier stimmt was ganz und gar nicht und Elin bleibt sich treu. Das Buch ist eine tolle Mischung aus Bergbaugeschichte, aber auch einem tollen Kriminalfall. Die Protagonisten waren glaubhaft und sympathisch, überzeugend. Ein super Regionalkrimi. Das Abschlusswort des Autors hat seine Motivation klargemacht, welchen Bezug er und seine Familie zum Bergbau haben. Lesenswert