4,5 Sterne
Anfang des 19. Jahrhunderts muss der junge Gregor Schoenheit seine Heimat im Schwarzwald verlassen. Er wandert nach Amerika aus und ist kurze Zeit Assistent eines Berufsspielers, dann Büchsenmacher, Wagenschmied, Treckführer und Captain der Kaval-lerie. Er heiratet eine Cheyenne und verliert sie wieder. Aus Schoenheit wird mit der Zeit Schoner und es dauert, bis er seinen Platz findet.
Inhaltlich und sprachlich vermittelt der Roman gut die damalige Zeit. Heute ist es gar nicht mehr vorstellbar einfach so in die USA einzureisen und sich ein neues Leben aufzu-bauen, so ganz ohne bürokratische Hürden. Aber die Lebensumstände waren eben auch ganz anders.
Der Autor zeigt gut die Gewalt, meist erwachsen aus Gier. Wie gegenüber der unbe-schreiblichen Natur, den Indigenen und den Tieren. Biber und Bison werden in Gregors Zeit so gut wie ausgerottet und die Indigenen sterben nicht nur durch Gewalt sondern massiv an Krankheiten.
Das Leben von Gregor wird gut dargestellt, manchmal wirkt die Darstellung fast schon gefühllos. Doch ich nehme an, genau das war auch nötig um zu Überleben und wird deshalb zu erzählt. Gefühle nimmt man beim Lesen eher unterschwellig wahr.
Ob wir heutzutage diese Lebensumstände noch meistern könnten, ich bezweifele es.
Für mich ein sehr gelungener Roman mit authentischen Beschreibungen, der halt nicht diese klischeehafte Darstellung vom wilden Westen bedient und dabei durchaus atmosphärisch, manchmal auch melancholisch ist.
Inhalt und Schreibstil haben mir gut gefallen.