**** Worum geht es? & Mein Eindruck ****
Ein hochbrisanter Thriller, in dem es auf mehreren Ebenen um Leben und Tod geht. Ein Buch, das hinter die Fassade blickt und die oft vorschnellen Annahmen von Ermittlern genau unter die Lupe nimmt. Menschlichkeit und Pflicht prallen hier aufeinander, und mittendrin steht die Protagonistin Alice, die die Verurteilung ihres Vaters zum Tode hinterfragt. Alice ist dabei sehr nahbar; sie durchlebt eine ganze Palette an Emotionen, die ich gut nachvollziehen konnte.
Der Wettlauf gegen die Zeit verlangt ihr alles ab. Die Nebenfiguren setzen interessante Kontraste und ergänzen Alice durch ihre eigenen Facetten und Charakterzüge. Durch das hohe inhaltliche und erzählerische Tempo hat mich das Buch regelrecht mitgerissen ich wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht.
Sieben Tage auf über 400 Seiten klingen zunächst nicht spektakulär, doch in dieser kurzen Zeit passiert so viel, dass ich manchmal kaum glauben konnte, dass es wirklich nur eine Woche ist. Vor allem gegen Ende überschlagen sich die Ereignisse für meinen Geschmack fast zu sehr. Es wirkte, als sollte künstlich noch mehr Spannung erzeugt werden, wodurch vieles sehr dicht auf wenigen Seiten gepackt wurde. Schade, denn ansonsten ist dieses Debüt wirklich äußerst gelungen.
**** Empfehlung? ****
Für alle, die psychologisch dichte Thriller mit hohem Tempo lieben, ist dieses Buch ein echter Lesetipp. Wer spannende Figuren, moralische Grauzonen und nervenaufreibende Wendungen mag, wird hier bestens unterhalten.