Mit Das Erbe der Winzerfrauen hab ich den neuen Roman von Elisabeth Marienhagen gelesen. Was für ein tolles Buch!
Ella Gronau lebt mit ihrer Familie in einem kleinen Dorf an der Mosel. Wir starten im Juni 1940 und wir wissen alle, wie es zu dieser Zeit in Deutschland aussah. Die Gronaus haben ihrem Onkel, der mit einer jüdischen Frau verheiratet ist, zur Flucht nach Kanada verholfen und deswegen stehen sie nicht so gut da im Dorf Wingert.
Dennoch steht ihnen für ihren Hof ein Strafgefangener aus Frankreich zu. Student Jacques sieht in der deutschen Familie anfangs nur den Feind, doch muss bald einsehen, dass diese Familie anders ist, vor allem Ella.
Zwischen ihm und Ella entwickelt sich eine Beziehung, von der jedoch niemand erfahren darf. Sowohl Gerti, die Frau des Bürgermeister, als auch Johannes, ein getreuer Gefolgsmann Hitlers, versuchen immer wieder Verstöße bei den Gronaus zu finden und sie anzeigen zu können..
Wir lesen in diesem Buch aus verschiedenen Perspektiven, was mir die Charaktere so richtig nahe gebracht hat. So viele Bürger aus Wingert sind mir ans Herz gewachsen, doch es gibt auch diejenigen, die ich gehasst habe.
In diesem Buch werden Themen behandelt, wie das Vergasen unwürdiger Menschen, ist also keine leichte Kost. Ich muss gestehen, dass ich manchmal so wütend war, dass ich das Buch auf die Seite legen musste.
Doch es gab eine breite Palette an Gefühlen, die ich beim Lesen durchlebt habe. Sie gingen von hoffen, freuen, traurig sein, jubeln, leiden, ein Lächeln auf dem Gesicht durch ganz viele Nuancen.
Das Ende lässt alles offen und ich hoffe darauf, bald mehr von Ella, ihrer Familie, ihren Freunden und auch Jacques lesen zu dürfen.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.