Meine Meinung:
Da ich letztes Jahr erst wieder am Chiemsee war und mir die Begebenheiten noch klar vor Augen sind, wollte ich unbedingt den Krimi Mord auf der Herreninsel lesen.
Es war wirklich schön, die ganzen Orte und Ereignisse rund um die Insel Herrenchiemsee persönlich zu kennen. So zogen in meinem Kopf die einzelnen Bilder vorbei und ich konnte mir alles noch besser vorstellen. Sehr schnell gibt es auch den ersten Toten, so dass man direkt in die Geschichte einsteigt. Ich mag es bei Krimis sehr gerne, wenn es nicht zu langes Vorgeplänkel gibt. Die Charaktere kann man auch gut, während den Ermittlungsarbeiten kennenlernen und so handhabt es auch Maurice Richardson, was mir sehr entgegen kam.
Die Ermittlerin Kaya Benaty hat nämlich ihre eigene Beziehung zu dieser Gegend, welche nach und nach aufgedeckt wird. Dass sie selbst ein ganz schönes Päckchen zu tragen hat, machte sie für mich menschlicher und nahbarer und damit hat sie sich schließlich auch in mein Herz geschlichen. Der Autor macht es ihr nämlich nicht einfach, da er ihr einen ganz schönen Macho als Kollegen an die Hand gibt. Damit zeigt er auch gleich auf, dass es Frauen in diesem Beruf oft noch sehr schwer gemacht wird, vor allem, da Kaya eine ganz eigene Art hat, an die Ermittlungen ranzugehen. Sie sucht oft an Stellen, die andere schon als unwichtig abgetan haben, stößt dabei aber oft noch auf wichtige Details. Mir hat es jedenfalls sehr viel Spaß gemacht, gemeinsam mit Kaya auf die Suche nach dem Mörder zu gehen. Besonders interessant waren für mich dabei die kurzen Kapitel aus Sicht des Täters. So bekommt man noch einmal ganz andere Einblicke, ohne aber diesem zu schnell auf die Schliche zu kommen, was ich richtig gut fand.
Die Hintergründe hinter allem haben bei mir dann richtig Gänsehaut verursacht. Es steckt so viel mehr hinter diesem Fall, als man zu Beginn erahnt. Aber genau das liebe ich so: Wenn auch ein Krimi und die Motive des Täters vielschichtig sind. Das ist dem Autor auf jeden Fall sehr gut gelungen und ich hoffe, dass wir Kaya Benaty noch ganz oft bei der Lösung eines Falles begleiten dürfen.