"Fadenkreuz" ist bereits der vierte Band rund um den MKHC (Madlfinger Krimi- und Handarbeitsclub), den ich genau wie die vorherigen Bände innerhalb kürzester Zeit verschlungen habe. Reihentypisch gibt es auch hier wieder einen Mord mit Handarbeitsbezug, Lokalkolorit und sympathischen Charakteren, die die Ermittlungen aufnehmen und den Mord fast in den Hintergrund rücken lassen.
Kommissar Wallenstein möchte eigentlich endlich eine ruhige Zeit mit Ariadne verbringen, doch schon gibt es die nächste Leiche: Camillas aktueller Lover mit einer Sticknadel in der Brust. Camilla gerät unter Tatverdacht und der MKHC schaltet sich trotz trubeliger Vorweihnachtszeit und den Winterbasar-Vorbereitungen in die Ermittlungen ein, um ihr Mitglied zu entlasten. Zeitgleich finden im bayrischen Madlfing zahlreiche prominent geleitete Handarbeitskurse statt, die die Anzahl der Sticknadelbesitzer natürlich erhöhen...
Wie auch die Vorgängerbände hat mir auch dieser Roman wieder wirklich gut gefallen. Wer die Charaktere noch nicht kennt, kann sie auch unabhängig kennenlernen, ich kann aber grundsätzlich alle Romane der Reihe wärmstens empfehlen. Ich habe einen Moment gebraucht, mich wieder in Madlfing einzufinden und die Personen zuzuordnen, dafür gibt es am Anfang aber ausreichend Zeit. Die Charaktere des MKHC sind so bunt wie die Wolle, mit der sie st(r)icken, und es macht absolut Spaß, den Fall zu verfolgen. Es gibt viele Handlungsstränge, sodass die Ermittlung manchmal in den Hintergrund gerät. Am Ende werden aber alle Fäden miteinander verwoben und man erkennt die Zusammenhänge. Natürlich bleiben auch bayrische und provinzielle Aspekte nicht aus- dabei rutscht es aber nicht ins übertriebene Klischee ab, was mir sehr gut gefallen hat. Handarbeit, in diesem Band insbesondere Sticken, hat einen hohen Stellenwert und wird auch oft mit Wortspielen verknüpft. Dies hat für mich die gemütliche Atmosphäre unterstützt und noch herzlicher und lustiger gemacht. Auch der Schreibstil ist sehr angenehm und das Buch so viel zu schnell ausgelesen.
Insgesamt ist es ein gemütliches und lustiges Setting, ganz typisch Cosy Crime in Kombination mit Handarbeit. Man wird wunderbar unterhalten, ohne dass es blutig ist oder der Mordfall zu sehr im Vordergrund steht. Absolute Empfehlung!