Bereits zum zehnten Mal ermitteln die Allgäuerin Sissi Sommer, von nicht so wohlmeinenden Legauern auch als ausgeschämt bezeichnet und ihr Kollege Klaus Vollmer, den es von Berlin ins Allgäu der Liebe wegen verschlagen hatte, im beschaulichen Legau. Hier kennt jeder jeden und das hat sowohl Vorteile als auch Nachteile.
Jäger Andreas Auer wurde erschossen und da der gute Andreas allgemein beliebt war, kann es nur ein Wilderer gewesen sein, so zumindest die landläufige Meinung.
Ich liebe diesen dörflichen Kosmos, allen voran die Erna Dollinger, welche sich mit der Dorfmatratze Anita um den Titel der größten Tratschtante streitet, aber auch die Susanne Epple mischt kräftig mit. Schließlich sieht sie sich als die Mega Influencerin mit ihren knapp 300 Followern. Ihre Farben-Diät möchte ich lieber nicht ausprobieren, aber sie trägt viel zu meiner Erheiterung bei.
In Legau herrscht nicht Friede, Freude, Eierkuchen, sondern es geht richtig zünftig zur Sache. Dreckwäsche wird gerne öffentlich gewaschen und auch vermeintlich beste Freundinnen können richtig fies sein, hier möchte ich nicht tot über dem Zaun hängen .
Der Humor kommt ziemlich böse und gemein daher, aber ich liebe es. Auch das Gefrotzel innerhalb der Polizei, welches meist auf Kosten des Norddeutschen Klaus geht, bringt mich zum Lachen.
Ich rätsele gemeinsam mit der Polizei, verdächtige Jeden und bin dann doch über das Tatmotiv überrascht. Ich erweitere meinen Sprachschatz und wer auch wissen möchte, was das Amiga-Syndrom ist, dem empfehle ich Mordstreffer sehr gerne weiter.
Für mich sind diese Allgäu-Krimis von Barbara Edelmann Kult geworden und ich hoffe, dass in Legau noch lange nicht die Lichter ausgehen.