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Produktbild: American Psycho | Bret Easton Ellis
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American Psycho

Roman

(429 Bewertungen)15
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Taschenbuch
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Patrick Bateman sieht gut aus, ist gut erzogen und intelligent. Tagsüber sitzt er in seinem Büro in der Wall Street und vergrößert seinen Reichtum. Seine Nächte hingegen verbringt er auf unfassbare Weise. Er ist ein Serienmörder und lebt seinen ganz eigenen amerikanischen Traum.

»Eine literarische Markierung des ausgehenden 20. Jahrhunderts. « Hubert Winkels

»American Psycho läuft drohend, grollend wie ein Unwetter an, und plötzlich schlägt der grausame Blitz ein: Die Banalität des Schrecklichen, die wir verdrängen wollen, trifft uns und zwingt uns, das Unerträgliche wahrzunehmen: die Oberflächlichkeit, die Brutalität, mit der wir uns abfinden. In einer Medienwelt, die jedes Thema lächelnd in drei Minuten abhandelt--vom Holocaust über die Salatbar zum Krieg--ist dieses Buch ein Schuss ins Herz, Picassos Guernica vergleichbar. « Elke Heidenreich

Produktdetails

Erscheinungsdatum
16. Januar 2006
Sprache
deutsch
Auflage
18. Auflage
Seitenanzahl
560
Altersempfehlung
Ab 16 Jahre
Reihe
KIWI
Autor/Autorin
Bret Easton Ellis
Übersetzung
Clara Drechsler, Harald Hellmann
Verlag/Hersteller
Originaltitel
Originalsprache
englisch
Produktart
kartoniert
Gewicht
412 g
Größe (L/B/H)
192/128/31 mm
ISBN
9783462036992

Portrait

Bret Easton Ellis

Bret Easton Ellis wurde 1964 in Los Angeles geboren. Er besuchte die private Buckley School und begann 1986 ein Musikstudium am Bennington College in Vermont. Schon während seiner Highschool-Zeit bis in die Anfänge der 80er-Jahre spielte Ellis Keyboard in diversen New-Wave-Bands und wollte ursprünglich Musiker werden. Im Laufe des Studiums zog es ihn jedoch immer mehr zum Schreiben. Mit 21 Jahren veröffentlichte Ellis das Debüt »Unter Null« und zog zwei Jahre später nach New York City. 1991 erschien »American Psycho«, der Roman machte ihn endgültig zum Kultautor. Seit 2006 lebt er wieder in Los Angeles, in der Nähe von Beverly Hills.

Clara Drechsler, geboren 1961, und Harald Hellmann, geboren 1958, übersetzen gemeinsam aus dem Englischen, u. a. Werke von Bret Easton Ellis, Nick Hornby, Adam Thirlwell und Irvine Welsh.

Harald Hellmann, geboren 1958, und Clara Drechsler, geboren 1961, übersetzen gemeinsam aus dem Englischen, u. a. Werke von Bret Easton Ellis, Helen Walsh und Irvine Welsh.


Pressestimmen

»[. . .] das Buch ist einfach sehr gut! « Nigel Slater, Die Welt

»Dieses Buch ist ein verwegenes, höchst anspruchsvolles Werk eines glänzenden jungen Autors, der sich weigert, die Spielregeln einzuhalten. « Joan Didion

»Bret Easton Ellis ist mit diesem monströsen Buch [. . .] eine literarische Markierung des ausgehenden 20. Jahrhunderts gelungen. « Hubert Winkels, Frankfurter Rundschau

»In einer Medienwelt, die jedes Thema lächelnd in drei Minuten abhandelt [. . .] ist dieses Buch ein Schuß ins Herz, Picassos Guernica vergleichbar. « Elke Heidenreich

Besprechung vom 03.09.2025

Wenn Fitness und Fairness sich ausschließen
Niemand ist so ritterlich, der Ich-Erzählerin beizustehen: Verena Keßlers Roman "Gym" verschenkt sein Potential

Mit dem Titel ist der Ort der Handlung schon vorweggenommen: Die Ich-Erzählerin dieses Romans, in einem früheren Leben Unternehmensberaterin, arbeitet nun in einem Gym, serviert den "High-Performern" Protein-Shakes mit Namen wie "Muscle-Hustle" oder "Pina-Cool-Downa". Das Studio trägt den Namen "MEGA GYM", und spätestens hier ist klar: Die Kultur des "Höher, schneller, weiter" soll ironisiert werden.

Bei einigen Klischeeformulierungen ist sich der Rezensent dann aber doch nicht mehr so sicher, ob das ironisch sein soll: "Hinter der Fensterfront braute sich etwas zusammen, dunkel und schwer hingen die Wolken am Himmel." Just da erblickt die Erzählerin zum ersten Mal die Bodybuilderin Vick: "Wo sich bei mir die Muskeln nur andeuteten wie schüchterne Gäste, stand bei ihr jeder einzelne selbstbewusst für sich." Ihr wird sie nacheifern, sich in einen Konkurrenzkampf hineinsteigern. Vick erwidert den Blick: "Und in diesem Moment, das schwöre ich, erhellte ein greller Blitz das MEGA GYM."

Soll die "düstere" Seite des Fitnesswahns, die sich hier zum ersten Mal schüchtern andeutet, gleich wieder ironisiert werden? In einer Parodie der Parodie? Unwahrscheinlich. Und selbst wenn, so wäre es fraglich, ob dann nicht das (ohnehin kaum genutzte) subversive Potential der Geschichte ins Affirmative gewendet würde.

So abgedroschen wie die Metaphern ist auch die Thematik: Die Parallelen zwischen Körperkult und Kapitalismus, Konkurrenz und Optimierung sind altbekannt. Schon Patrick Bateman, der Wall-Street-Banker aus Bret Easton Ellis' stilbildendem Roman "American Psycho" (1991), geht ins Gym: "Bevor ich mich an die Free Weights mache, steige ich zwanzig Minuten aufs Trimmrad und lese währenddessen die neue Ausgabe von Money." Gym und Geld, das hing also schon in den Achtzigern ganz eng zusammen. Und bereits der Sportunterricht der britischen Eliteschulen, so der Soziologe Pierre Bourdieu, hatte seinen Zweck in der Formung der zukünftigen Unternehmenschefs: eine "Schule des Charakters", in der neben Mut und Männlichkeit der "Wille zum Siegen" ausgebildet wurde, "Merkmal des wahren Führers".

Warum nun gerade jetzt wieder ein Buch zu diesem Thema? Vielleicht findet sich bei Ellis eine Antwort. Was laut seinem Buch "die Frauen" wollen? Einen "hardbody", der sie mit Donald Trump (der also damals schon eine literaturwürdige Größe war) bekannt macht. Heute hat dieser "Körperpanzer" wieder Konjunktur. Und bei Keßler wird im Aerobic-Kurs "marschiert". Aber in "American Psycho" waren die Gym-Szenen rar, gezielt platziert. Anders bei Keßler. "Three sets of fifteen repetitions", heißt es bei Ellis, in "Gym" liest man "3x15" - eine Verneigung vor dem Vorläufer?

Keßlers Roman besteht aus drei "Sätzen"; und so, wie der Beat durch das Gym dröhnt, wird auch der Text durch Absätze und Pünktchen staccatohaft in Häppchen unterteilt. Die Autorin hat sich für leichte Kost entschieden, das gibt sie auf Youtube in einem Reklamevideo fürs neue Buch auch offen zu: "Es hat unter 200 Seiten, ist also gar kein großer Aufwand." An die konsequente Monotonie der ellisschen Prosa mit ihren ausschweifend- erschöpfenden Aufzählungen kommt der deutsche Roman nicht heran.

Ein weiterer gewichtiger Unterschied: Die Erzählstimme ist hier die einer Frau. Sexismus und Missbrauch in der Unternehmenswelt, bei Ellis aus Sicht des Frauenmörders Bateman geschildert, wird hier aus der Perspektive eines Opfers erzählt. Doch das trainiert sich einen Körperpanzer an, erst im übertragenen, dann im wörtlichen Sinne: "Manchmal glaubte ich, selbst innen würde sich alles verhärten, als würden meine Organe zu Stein werden, als käme bald alles zum Erliegen (. . .) Mein Gesicht war insgesamt breiter, kantiger, härter." Das Äußere der Ich-Erzählerin wird jenem der Konkurrentin Vick immer ähnlicher. Ihre Kollegin findet das nicht so sexy: "Das sieht ja gar nicht mehr weiblich aus." Doch die Erzählerin erwidert: "Ich glaube, darum geht es gar nicht." Wovon handelt das Buch also dann? "Hier ging es nicht um Schönheit, nicht um Sex, nicht darum, was irgendjemand von ihr dachte oder wollte (. . .) Was Vick da machte, war, sich selbst zu erschaffen. Ein Selbst, das sich so sehr abhob, so sehr für sich stand, so unumstößlich da war in der Welt, dass jede Meinung dazu, jede Wertung, jedes Begehren einfach daran abprallen musste." Ein "Habitus der Kälte".

Um den Job im MEGA GYM zu kriegen, muss die Erzählerin dann auch beweisen, dass sie den Lifestyle "verkörpern" kann. Doch sie hat den wahren Sportsgeist nicht verinnerlicht: Es geht, so Bourdieu, zwar um "einen 'Willen zum Siegen'", jedoch "gemäß vorgegebener Regeln, eben des fair play, jene gleichsam ritterliche Einstellung, die in der 'vulgären' Verbissenheit des Siegens um jeden Preis ihren diametralen Gegensatz" habe. Während ihre Konkurrentinnen in der Business- und Fitness-Welt den Habitus der Elite verinnerlicht haben - "elegant, lässig" -, hat die Erzählerin Armut und Depression von Kind auf erlebt. Hierher rührt ihr Ehrgeiz, ihr Erfolg, aber auch ihr Scheitern. Sie kommt im Gegensatz zu Patrick Bateman von unten, und nachdem sie es beinahe bis ganz oben geschafft hat, muss sie genau dort wieder anfangen.

In der Klassenfrage steckt das ungenutzte Potential des Buchs: Am Ende wünscht sich die Protagonistin, sie hätte sich von Anfang an mit weniger zufriedengegeben. Gewiss, die These vom "kannibalischen Kapitalismus" wurde auch in "American Psycho" sehr wörtlich genommen, aber dort wenigstens konsequent umgesetzt. Auch Keßlers Protagonistin beißt sich durch, doch was bei Ellis Hirnmasse war, sind hier nur rohes Hack und Ohrläppchen. JAKOB BALLHAUSEN

Verena Keßler:

"Gym". Roman.

Hanser Berlin Verlag,

Berlin 2025.

192 S., geb.

Alle Rechte vorbehalten. © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt am Main.

Bewertungen

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Zur Empfehlungsrangliste
LovelyBooks-BewertungVon KlausEffing am 19.06.2025
Ein Roman, der viele brutale und sexuelle Szenen enthält, die auch verstörend wirken können. Ein literarisches Werk.
LovelyBooks-BewertungVon Steve91 am 22.02.2025
Krass! Wirklich brutal und verstörend. Schwer zu lesen, aber dennoch empfehlenswert
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