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Produktbild: Der Platz | Annie Ernaux
Produktbild: Der Platz | Annie Ernaux

Der Platz

Nobelpreis für Literatur 2022

(45 Bewertungen)15
110 Lesepunkte
Taschenbuch
11,00 €inkl. Mwst.
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Nobelpreis für Literatur 2022

Ihr Vater stirbt, und Annie Ernaux nimmt das zum Anlass, sein Leben zu erzählen: Um die Jahrhundertwende geboren, musste er früh von der Schule abgehen, war zunächst Bauer, dann, bis zum Todesjahr 1967, Besitzer eines kleinen Lebensmittelladens in der Normandie, die körperliche Arbeit ließ ihn hart werden gegen seine Familie. Das Leben des Vaters ist auch die Geschichte vom gesellschaftlichen Aufstieg der Eltern und der gleichzeitigen Angst, wieder in die Unterschicht abzurutschen, von der Gefahr, nicht zu bestehen. Dass seine Tochter eine höhere Schule besucht, macht ihn stolz, trotzdem entfernen sich beide voneinander.

Diese Biographie des Vaters ist auch die Geschichte eines Verrats der Tochter: An ihren Eltern, einfachen Menschen, und dem Milieu, in dem sie aufgewachsen ist - gespalten zwischen Zuneigung und Scham, zwischen Zugehörigkeit und Entfremdung.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
14. Dezember 2020
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
93
Autor/Autorin
Annie Ernaux
Übersetzung
Sonja Finck
Verlag/Hersteller
Originaltitel
Originalsprache
französisch
Produktart
kartoniert
Gewicht
88 g
Größe (L/B/H)
184/113/9 mm
ISBN
9783518471081

Portrait

Annie Ernaux

Annie Ernaux, geboren 1940, bezeichnet sich als »Ethnologin ihrer selbst«. Sie ist eine der bedeutendsten französischsprachigen Schriftstellerinnen unserer Zeit, ihre zwanzig Romane sind von Kritik und Publikum gleichermaßen gefeiert worden. Annie Ernaux hat für ihr Werk zahlreiche Auszeichnungen erhalten, zuletzt den Nobelpreis für Literatur.

Sonja Finck übersetzt aus dem Französischen und Englischen, darunter Bücher von Jocelyne Saucier, Kamel Daoud, Chinelo Okparanta und Wajdi Mouawad. Für ihre Ernaux-Übersetzungen wurde sie mit dem Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis ausgezeichnet.

Pressestimmen

»An den . . . Büchern von Annie Ernaux führt kein Weg vorbei. Die Geschichte ihrer Eltern, so genannter einfacher Leute, ist so messerscharf geschrieben, dass die rigorose Subjektivität sich zu gleißender Allgemeingültigkeit wandelt. « Judith von Sternberg, Frankfurter Rundschau

» . . . selbst 35 Jahre nach seinem erstmaligen Erscheinen [ist Der Platz] ein besonderes Porträt, gerade in der anklingenden soziologischen Betrachtung der Zweiteilung und Fremdheit der Welten, in denen Ernaux und ihre Eltern sich befinden. « Gerrit Bartels, Der Tagesspiegel

»Liest man dieses schmale, eindrucksvolle Buch, versteht man, warum Ernaux sich als Ethnologin ihrer selbst bezeichnet. Es handelt sich um eine Annäherung an eine eigentlich vertraute und doch fremde Welt. « Marlen Hobrack, der Freitag

»Der Platz zeichnet bei aller genauen, harten Beobachtung zärtlich das Porträt eines Typus und einer Schicht, denen die Autorin in deren verzweifelter Stimmlosigkeit eine literarische Stimme verleiht . . . leise und wunderbar . . . « Barbara Vinken, DIE WELT

»Lakonisch, bewegend, grandios. « NZZ am Sonntag

»Ohne jemals sentimental zu werden, schreibt Ernaux durchaus ergreifend und sie beherrscht die stilistischen Register, die eben das ermöglichen. « Arno Orzessek, RBB Kulturradio

»Annie Ernaux Ton speisen in Der Platz rivalisierende Haltungen und dennoch bestehen in dieser zutiefst anrührenden Miniatur Respekt und Unverständnis, Achtung und Verachtung ganz nah und natürlich nebeneinander. « Lars von der Gönna, Westdeutsche Allgemeine

»Eine glänzende Millieustudie; ein schmales Buch, aber ein großer Text. « SWR

»Dieser hochgradig persönliche, manchmal schwer erträgliche Einblick in die Herkunft der vielfach ausgezeichneten Schriftstellerin lässt einen beeindruckt, manchmal beschämt zurück. « Linn Penelope Micklitz, Kreuzer, Leipzig

Bewertungen

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LovelyBooks-BewertungVon Buchstabenliebhaberin am 14.06.2025
Einen Platz im Leben finden. Zwischen den Stühlen sitzen. Deplatziert. Der einfache Vater. Ernaux tabulos ehrlich. Chapeaux.
LovelyBooks-BewertungVon Lassmallesen_chris am 29.04.2025
Die knapp 100 Seiten kurze literarische Biographie lässt sich gut und locker an einem Tag weglesen. Tief berührt hat mich das Buch aber nicht, Ernaux selbst bezeichnete die Beziehung zu ihrem Vater als "distanzierte Liebe¿ und so ist auch das Buch.Der Roman ist sehr nüchtern, distanziert geschrieben, eher in einer Form eines Berichts mit reflektiven Einschüben. Warum sie sich für diesen Zugang entschied, erklärt die Autorin als Erzähleinschub (in diesem sachlichen Ton hatten Eltern und Kind auch früher miteinander kommuniziert).Auch aufgrund der Kürze des Buches blieben mir die Familienmitglieder fremd, auch wenn man natürlich schon rauslesen konnte, was für ein hartes Leben die Eltern von Ernaux praktisch im gesamten 20. Jahrhundert hatten. Zudem hätte ich mir gewünscht, dass man alle französischen Zitate, Redewendungen oder Songzeilen ins Deutsche übersetzt hätte (so blieb mir immer die Frage, habe ich hier was Wichtiges verpasst?)Interessant, aber auch schräg fand ich die "Periodenkontrolle¿ der Nachbarn. Eindrucksvoll fand ich dazu, wie Ernaux den Zwang, sich im 20. Jahrhundert an gesellschaftliche Normen halten zu müssen, schildert. Wichtig war, was "die Leute¿ dachten (damit hat auch der Titel zu tun) und über Gefühle sprach man nicht. Gut gemacht war auch die schleichende Entfremdung zwischen der in eine höhere gesellschaftliche Schicht aufgestiegenen Tochter und dem in der Arbeiterklasse verbliebenen Eltern, was durch die Wahl eines falschen Geschenks der Tochter für ihren Vater symbolisiert wird.