Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Didaktik - Politik, politische Bildung, Note: 1, 3, Ernst-Moritz-Arndt-Universitä t Greifswald, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit beschä ftigt sich mit den beiden Philosophen Robert Nozick (1939-2002) und Arthur Schopenhauer (1789-1860). Wä hrend der Erstgenannte amerikanische Referenztheoretiker des Libertarismus seine politischen Theorien gegen Ende der siebziger, Anfang der achtziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts formulierte, verfasste der zweitgenannte, deutsche Philosoph seine groß en philosophischen und literarischen Werke ein Jahrhundert frü her und lä utete mit ihnen das Ende der romantischen Aufklä rung ein.
Zwischen ihrem Wirken liegt nicht nur ein Jahrhundert, auch ihre philosophischen Verfahrensweisen sind sehr unterschiedlich. Nozick ist Empiriker und Rationalist und ist in erster Linie fü r seine politische Philosophie bekannt. Schopenhauer hingegen ist im subjektiven Idealismus verhaftet, einer Erkenntnistheorie, die im Gegensatz zum Realismus steht. Er ist vor allem fü r seine philosophischen Schriften ü ber Ethik, Metaphysik und Ä sthetik bekannt, weniger fü r eine praktische Philosophie, die Politik oder Staatlichkeit behandelt.
Gibt es in ihren, auf den ersten Blick so konträ ren Ansichten Gemeinsamkeiten oder Be-rü hrungspunkte? Wenn ja, wo sind diese zu verorten? Mit der Lö sung dieser Fragen beschä ftigt sich diese Arbeit und versucht beide Philosophen miteinander zu vergleichen. Als Schlü sselzitat zum Vergleich gilt die vom deutschen Politologen Gé rard Bö kenkamp aufgestellte These:
Nach heutigen Kategorien war Schopenhauer Ultraminimalstaatler im Sinne von Robert Nozick ( Anarchie, Staat, Utopiä). Hegels Staatsverehrung war ihm suspekt. Er war allerdings davon ü berzeugt, dass die Monarchie dem Menschen die einzig angemessene Staatsform biete. Der Staat war jedoch fü r Schopenhauer bloß e Schutzanstalt gegen ä uß ere und innere Angriffe [ ].
Anhand dieses Zitats sollen die Ä hnlichkeiten der beiden Autoren aufgezeigt werden und in einen Vergleich, der von der These aufgestellten Behauptung (beide seien Ultramini-malstaatler), mü nden. Fü r den Vergleich sollen allerdings nur Nozicks Werk "Anarchie, Staat, Utopia" und Schopenhauers Buch "Parerga und Paralipomena" eine Rolle spielen.