Als Tara nach und nach beginnt Dinge zu vergessen und so zur Gefahr für sich selbst und andere wird, übernimmt ihre Tochter Antara ihre Pflege. Das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter ist geprägt von Spannungen, die seit der Kindheit Antaras bestehen. Denn über viele Jahre hinweg war sie, die ohne wirkliche Vaterfigur aufgewachsen ist, den Launen ihrer Mutter ausgesetzt, hat Ablehnung und Gewalt erfahren müssen und sich nie wirklich angekommen und geborgen fühlen dürfen.Die Handlung wechselt zwischen Episoden aus der Gegenwart und solchen aus Antaras Kindheit, in der sie unter anderem in einem Ashram aufwuchs, in welches Tara sich aus einer unglücklichen Ehe heraus geflüchtet hat. Antara selbst blieb dabei meist auf der Strecke, wurde mehr von fremden Menschen aufgezogen als von ihrer eigenen Mutter, die Antara nicht die Liebe entgegenbringen konnte, die das Mädchen sich von ihr ersehnt hat.Jetzt, Jahre später, ist Antara gefangen in einem Zwiespalt aus Liebe und Hass und hin- und hergerissen zwischen Pflichtgefühl und dem Unwillen, für ihre Mutter zu sorgen. Auch die Beziehung zu ihrem Freund ist angespannt, und so muss Antara einen ständigen inneren Konflikt mit sich selbst ausfechten, dem sie nicht entkommen kann.Meine anfängliche Vorfreude hat sich relativ schnell in Ernüchterung gewandelt, da der Fokus der Geschichte zwar deutlich auf die Mutter-Tochter-Beziehung gerichtet war, mir diese aber insbesondere in den Episoden aus der Gegenwart häufig zu oberflächlich blieb und sich mehr wie eine andauernde Klage Antaras las. Deutlich besser kam ich mit den Kapiteln aus Antaras Kindheit und Jugend zurecht, in denen der starke Wunsch des Mädchens nach der Liebe ihrer Mutter und die tiefe Enttäuschung darüber, diese nicht zu erhalten, eindringlich beschrieben wurden. Erhofft hatte ich mir dennoch eine stärkere und konkretere Beschreibung der Beziehung der Protagonistinnen in jener Zeit, in der die Tochter ihrer Mutter die Liebe entgegenbringen muss, die sie selbst nie von ihr erfahren hat. Obwohl mich die Handlung gegen Ende nochmal positiv überrascht hat, blieb mir vieles insgesamt zu unscharf.