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Die verschissene Zeit

(2 Bewertungen)15
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Taschenbuch
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Belgrad, 1995: Marko, seine Schwester Vanja und Kassandra aus der Roma-Siedlung leben im "riesigen psychowirtschaftlichen Desaster" der 90er-Jahre - einem Teufelskreis aus Armut, Gewalt, Inflation, Drogen und neuen Technologien. Doch gibt es in diesem genialen Roman auch Gangs und Dealer, einen verrückten Wissenschaftler und eine Zeitmaschine, eine Balkan-Pop-Ikone und schrägen Sex, es gibt Bombardements und Zerstörung, aber auch Musik und Freundschaft. Und als die drei Jugendlichen in das Kriegsjahr 1999 katapultiert werden, begreifen sie, dass sie ihre Stadt aus den verheerenden 90ern befreien müssen. In einer rasanten Verfolgungsjagd versuchen sie, den Schlüssel zur Zeitschleife zu finden und Geschichte neu zu schreiben.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
24. August 2021
Sprache
deutsch
Untertitel
Klappenbroschur.
Seitenanzahl
304
Autor/Autorin
Barbi Markovi
Verlag/Hersteller
Produktart
kartoniert
Gewicht
412 g
Größe (L/B/H)
216/137/23 mm
Sonstiges
Klappenbroschur
ISBN
9783701716982

Portrait

Barbi Markovi

Barbi Markovi , geboren 1980 in Belgrad, studierte Germanistik, lebt seit 2006 in Wien. 2009 machte Markovi mit dem Thomas-Bernhard-Remix-Roman Ausgehen Furore. 2016 erschien der Roman Superheldinnen , für den sie den Literaturpreis Alpha, den Förderpreis des Adelbert-von-Chamisso-Preises sowie 2019 den Priessnitz-Preis erhielt. 2017 las Barbi Markovi beim Bachmann-Preis. 2023 erhielt Barbi Markovi den Kunstpreis Berlin für Literatur. 2024 erhielt Barbi Markovi für Minihorror" den Preis der Leipziger Buchmesse und den Carl-Amery-Literaturpreis für ihr literarisches Werk. Zuletzt im Residenz Verlag erschienen: Die verschissene Zeit (2021) und Minihorror" (2023).

Pressestimmen

Besprechung vom 31.05.2025

Verrückte Vorlesung
Barbi Markovics neues Buch ist voller Witz

Kann eine Ewigkeit enden? Oder ist das schon per Definition unmöglich? Egal, bei Barbi Markovic geht das. Die Autorin macht sich nicht viel aus Grenzen, ganz gleich, ob sie nun Genre- oder Definitionsnatur sind. Jedenfalls sind die zwei Jahre, die sich wie eine Ewigkeit anfühlten, so gut wie vorbei. Und Markovic muss die Poetikvorlesung an der Universität Salzburg, die sie vor 24 Monaten zugesagt hat, nun tatsächlich schreiben.

So beginnt ihr Buch "Notfallpoetik". Mit Schreiben unter Zeitdruck und über ihn, das sie in "Stehlen Schimpfen Spielen" perfektioniert: noch zehn Tage, noch neun, ein literarischer Countdown. "Jetzt ist es zu spät abzusagen. Meine einzige Chance ist eine verrückte, eine unordentliche Vorlesung."

Und deshalb muss alles rein: übers Schimpfen, Stehlen, Spielen, klar, aber auch, was dazwischen passiert. Die plötzlich auftretende Sehnenscheidenentzündung, etwa. "Der Text entsteht überall, wo ich bin, und enthält alles, was mir über den Weg läuft."

Barbi Markovic wurde 1980 in Belgrad geboren und arbeitete als Lektorin, bevor sie 2005 nach Wien zog. Dort studierte sie Germanistik, arbeitete und schrieb. 2016 "Superheldinnen" zum Beispiel, einen Roman über drei Frauen, die mit prekären Arbeitsverhältnissen kämpfen und ihre eigene Form von Widerstand entwickeln. Oder 2021 "Die verschissene Zeit", eine Erzählung über das Belgrad der Neunzigerjahre, klug verpackt in einer Mischung aus Science-Fiction- und Rollenspielroman.

Und natürlich den Prosaband "Minihorror" von 2024 über den, na ja, Horror, den der Alltag einer serbischen Schriftstellerin in Österreich bedeuten kann. Mit ihm gewann Markovic 2024 den Preis der Leipziger Buchmesse. "Ich habe einen Preis gewonnen, was großartig, aber zeitaufwendig ist" heißt es in "Stehlen Schimpfen Spielen" darüber. Verständlich also, dass die Poetikvorlesung auf der Strecke geblieben ist.

Nun muss man das nicht schon alles gewusst und gelesen haben, um "Stehlen Schimpfen Spielen" zu verstehen und zu mögen. Trotzdem ist das neue Buch, neben einer Reflexion über ihren Schreibprozess, auch eine Art Selbstreflexion ihres bisherigen Lebens und Arbeitens - und inwiefern beides von den titelgebenden Maximen beeinflusst ist.

Zuerst wäre da das Stehlen. "Im Text gelten andere Regeln", schreibt Markovic, noch zehn Tage bis zur Vorlesung: "Ich stehle, ohne jemandem etwas wegzunehmen, und ich lüge, um die Wahrheit besser zu treffen." Wie das geht, hat sie schon in ihrem ersten Buch "Ausgehen" gezeigt, einem "Remix", wie der Suhrkamp Verlag es später nannte, von Thomas Bernhards "Gehen".

Dann das Schimpfen: "Beim Schimpfen geht es um Feingefühl und Machtverhältnisse, wie immer." Schon in "Die verschissene Zeit" spielte Schimpfen eine wichtige Rolle. Nicht wegen des bloßen Tabubruchs, schreibt Markovic - noch sechs Tage bis zur Vorlesung -, sondern weil sie die Realität und die Gewalt des Neunzigerjahre-Belgrads so plastisch wie möglich wiedergeben wollte.

Schließlich, noch zwei Tage bis zur Vorlesung, das Spielen. Und damit es ums Spielen gehen kann, muss es um Regeln gehen. "Jedes Mal stelle ich neue Regeln auf, nach denen ich Material sammle, mit denen ich Regeln breche." Währenddessen taucht die Poetikvorlesung immer wieder direkt auf, ja, sie ist nicht nur Gegenstand des Buchs, sondern auch zweifelschürende Antagonistin. (Wobei, wie Markovic schreibt, eh niemand so hart über sie urteilen könne wie sie selbst). Zwischendurch gibt es Abdrucke ihrer bisherigen Werke, Screenshots aus Videospielen, Prüfungsfragen. All das könnte leicht konstruiert wirken, ein bisschen gewollt - doch das tut es nicht. Was vielleicht daran liegt, dass immer, wenn man denkt, darin jetzt irgendein Muster erkannt zu haben, Markovic wieder damit bricht. (Man erinnert sich: Regeln aufstellen, um ihnen nicht mehr zu folgen.)

"Ich wollte eine Poetikvorlesung schreiben, bei der man denkt: das ist doch gar keine", sagt Barbi Markovic. Ob das geklappt hat? Sie ist sehr lustig geworden, aber man hat auch sehr viel gelernt. Nicht nur übers Schreiben. JULIA SCHYMURA

Barbi Markovic: "Stehlen Schimpfen Spielen".

Rowohlt Verlag,

Hamburg 2025.

144 S., geb.

Alle Rechte vorbehalten. © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt am Main.

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