Wie wichtig ist es für einen Menschen zu wissen, wer seine Eltern sind? Wie viel sind unsere Gene an unserem Schicksal schuld? Wie viel haben wir selbst in der Hand? Und wo sind wir einfach dem Leben und seinen Tücken ausgeliefert? Auf die Fragen versucht Francis eine Antwort zu bekommen.Die Ausgangslage war ziemlich klischeehaft. Ein Junge aus dem Trailerpark, ein Nerd und das hübsche Mädchen begeben sich auf eine Reise auf der sie über sich hinauswachsen müssen. Keinen der Charaktere habe ich wirklich gemocht. Aber das war völlig egal. Vielleicht war es gerade das, warum ich das Buch so sehr mochte. So oft wollte ich in die Seiten greifen und jemandem den richtigen Weg zeigen. Aber genauso ist eben das Leben oft. Man selbst sieht den richtigen Weg nicht und ist von seinen eigenen Gefühlen und Bedürfnissen zu sehr eingenommen. Gerade deswegen habe ich jeden Einzelnen nach und nach mit ihren Ecken und Kanten lieben gelernt.Die Geschichte entwickelt sich ziemlich gradlinig, wird nie krass spannend aber eben auch nie langweilig. Es werden allerlei sensible Themen besprochen, manche etwas unsensibel (fette Triggerwarnung, weil sie im Buch fehlte:Vergewaltigung, Suizid, Unfall, Tod) aber so passte es zu den Charakteren - sie wussten es einfach nicht besser. Und das ist auch das Besondere an diesem Buch. Es lebt von seinen Charakteren, weil sie so echt sind.Die Coming-of-Age Thematik wird perfekt getroffen und ich bin mir sicher (ich meine ich habe es selbst gespürt), dass Heranwachsende daraus definitiv etwas mitnehmen können. Jedoch muss ich vorwarnen: Das Ende ist zwar perfekt, jedoch eine reine Folter.