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Auf Abruf

Novelle | Lakonisch, selbstironisch und hochunterhaltsam

(0 Bewertungen)15
180 Lesepunkte
Taschenbuch
18,00 €inkl. Mwst.
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Ein Schriftsteller jenseits der Siebzig, der sich trotz schwankender Verfassung gern mit Berliner Hobbykickern im Tiergarten trifft, erhält eine Einladung zu einem Buchbasar im brandenburgischen Ort Schönberg. Anfangs läuft dort alles ziemlich rund, die Leute und die Unterbringung in der Alten Kantorei sind comme il faut. Doch dann ist der Mann plötzlich weg - und wacht in immer neuen Höllenparadiesen auf. Was geschieht ihm und wo ist er . . . Schönberg oder Schöneberg? Wie weit kann man in einer Badewanne reisen? Über die Torlinie zum Jenseits und zurück? Die Videobeweise der Erinnerung rotieren. Läuft etwa schon die Nachspielzeit?

Bangemachen gilt nicht - wie befreit feiert Bernd Cailloux mit dieser realphantastischen Novelle über die An- und Abpfiffe des Lebens seinen achtzigsten Geburtstag.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
16. Juni 2025
Sprache
deutsch
Untertitel
Novelle | Lakonisch, selbstironisch und hochunterhaltsam. 'edition suhrkamp'. Originalausgabe.
Auflage
Originalausgabe
Seitenanzahl
120
Reihe
edition suhrkamp
Autor/Autorin
Bernd Cailloux
Verlag/Hersteller
Produktart
kartoniert
Gewicht
122 g
Größe (L/B/H)
172/106/21 mm
ISBN
9783518127858

Portrait

Bernd Cailloux

Bernd Cailloux, Jahrgang 1945, lebt als freier Schriftsteller in Berlin.


Pressestimmen

»Bernd Cailloux ist mehr als ein literarischer Geheimtipp: ein notorisch unterschätzter Schriftsteller, der mit wenigen Worten mehr sagt als viele mit Preisen überhäufte Koryphäen . . . Sein jüngstes Werk, die Novelle Auf Abruf, liefert die Probe aufs Exempel die Dichte und Vielschichtigkeit des Texts ist umgekehrt proportional zum schmalen Umfang . . . « Hans Christoph Buch, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»[Cailloux] ist ein Meister der Verdichtung. « Philipp Haibach, der Freitag

»Sollte Auf Abruf schon das Vermächtnis des Schriftstellers Bernd Cailloux sein, was wir an dieser Stelle mal nicht annehmen wollen: Damit ließe sich ebenfalls gut leben, es ist ein gutes Buch. « Gerrit Bartels, Der Tagesspiegel

»Herrlich überdrehter Eskapismus . . . « FOCUS

»In seiner neuen Novelle schreibt Bernd Cailloux über das Altern und darüber, wie Literatur sich aus den Zwängen von Beschwerden und Krankengeschichten herauswindet. Eine Eskapade, ein Befreiungsschlag jenseits der siebzig. « Samuel Hamen, Deutschlandfunk

»Auf Abruf von Bernd Cailloux ist eine lässige Novelle über das Altern fein austariert zwischen existenzieller Sorge und Selbstironie. « Meike Feßmann, Deutschlandfunk Kultur

»Großartig. « Jörg Magenau, RBB radio3

»[E]in guter Text. Ehrlicher als dieFlut an Ratgebern zum Altern und zum Sinn des Lebens, denn der Autorerdreistet sich nicht, Antworten zu geben. Die werden von uns selbst verlangt. « Björn Siller, Der Wetzsteinbrief

Besprechung vom 09.07.2025

Bewegung ist Leben
Bernd Cailloux' Novelle "Auf Abruf"

Bernd Cailloux ist mehr als ein literarischer Geheimtipp: ein notorisch unterschätzter Schriftsteller, der mit wenigen Worten mehr sagt als viele mit Preisen überhäufte Koryphäen, die mit eindimensionalem Erzählen die Erwartungen des Publikums bedienen. Dabei bildet Cailloux sich auf Stilsicherheit und sprachliche Prägnanz nicht das Geringste ein, seine Prosa kommt denkbar unprätentiös daher, und vielleicht ist das der Grund, warum seine bei Suhrkamp erschienenen Bücher mit lakonischen Titeln wie "Das Geschäftsjahr 1968/69" nicht die Beachtung gefunden haben, die sie verdienen.

Sein jüngstes Werk, die Novelle "Auf Abruf", liefert die Probe aufs Exempel - die Dichte und Vielschichtigkeit des Texts ist umgekehrt proportional zum schmalen Umfang des nur 120 Seiten füllenden Bands der einst legendären edition suhrkamp. Die Novelle ist autobiographisch grundiert, die hier erzählte Geschichte scheint nicht frei erfunden, sondern am eignen Leib erlebt und durchlitten worden zu sein. Sie beginnt so, wie Fußballspiele oft enden, mit einem Tor, das den Autor im Vollbesitz seines Könnens und von der besten Seite zeigt: "Von rechts hatte Brandon, unser Kanadier, halbhoch nach innen geflankt, ein mustergültig geschlenzter Ball, dem ich entgegengesprungen war - in der Luft kurz mit der Hacke angetippt - touché - ins Tor. (...) Okay, geht doch, geht noch."

Dreißig Seiten weiter und wenige Wochen später entpuppt der akrobatische Ballkünstler sich als Oblomow, der nicht mehr aufstehen kann. Nicht wie sein russisches Vorbild aus Trägheit oder Unlust, schlimmer: Die Muskeln versagen ihren Dienst, und das nicht im Bett, sondern in der Badewanne. "Der erste Versuch, aufzustehen, missglückte - die Beine reagierten nicht. Auch der zweite Versuch scheiterte, ein dritter ebenso . . . Um Kraft zu sammeln, ließ ich mich vorsichtig in die Rückenlage gleiten, nickte ein. Als ich wieder wach wurde, war das Badewasser kalt."

Drei oder vier Tage verbringt der Erzähler in der Wanne, wo nur das aus dem Hahn fließende Wasser ihn am Leben erhält. Was war passiert? Der in Berlin ansässige Autor war einer Einladung in die Provinz gefolgt, um dort eine Buchwoche zu eröffnen. Was das Malheur auslöste und wie es ablief, bleibt unklar, sicher ist nur, dass er entkräftet in der Badewanne liegt, als der von Freunden alarmierte Rettungsdienst die Wohnungstür aufbricht. Schönberg oder Schöneberg, das ist die Frage, die er im Nachhinein nicht mehr auf die Reihe kriegt, Brandenburg oder Berlin? Ein klassisches Nahtod-Erlebnis, bei dem das durch eine Blutung lädierte Gehirn wie ein zu schnell laufender Film Stationen seines Lebens mit Frauen und Freunden abspult, Wohnorte, Reisen und Berufserfahrungen rekapituliert.

"Bewegung ist Leben" war das Motto des Suhrkamp-Chefs Siegfried Unseld, der gern mit seinen Autoren durch Flüsse und Seen schwamm - kein Wunder, denn ein Kopfsprung aus der belagerten Festung Sewastopol ins Schwarze Meer hatte ihm im Zweiten Weltkrieg das Leben gerettet. Verglichen damit wirkt der Werdegang von Bernd Cailloux, der heute achtzig wird, eher unspektakulär, wenn er schreibt: "Hatte mein Name es ins örtliche Telefonbuch geschafft, hörten Anrufer die Ansage: Kein Anschluss unter dieser Nummer." Oder ohne Selbstmitleid, doch literarisch anspruchsvoller formuliert: "Freier Schriftsteller sein heißt, nach bestehenden Regeln zu schreiben und diese dabei zu unterlaufen."

Den Nahtod halluzinierend, liest der Ich-Erzähler, im Klinikbett unterwegs "Richtung steinernes Meer", seine Nachrufe in den Feuilletons, allen voran in der F.A.Z. Die bringt sein Leben und Wirken so auf den Punkt: "Es ging ihm um äußere Beharrlichkeit und innere Flexibilität . . . Er war ein Zweifler vor dem Herrn, denn Zitat: wer die Wahrheit liebt, sollte den Zweifel heiraten." Das Gehirn hatte Platz für mehrere Personen, heißt es - "Doch wer könnte glaubhaft behaupten, alles über die früheren Inkarnationen seiner selbst zu wissen? Über die inneren Wandlungen, die vor sich gingen, um ein Leben als Reporter, Geschäftsmann, Tagträumer oder hinscheidender Autor führen zu können?" Dem ist nichts hinzuzufügen. HANS CHRISTOPH BUCH

Bernd Cailloux: "Auf Abruf". Eine Novelle.

Suhrkamp Verlag,

Berlin 2025. 120 S., geb.

Alle Rechte vorbehalten. © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt am Main.

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