Ich kann nicht wirklich sagen, dass das Buch schlecht ist, aber von Gut ist es genauso weit entfernt.
Auf dem Buchumschlag wird damit beworben, dass McCarthy mit einer unfehlbar schönen und genauen Sprache erzählt. Vielleicht ist seine Sprache Genau, das kann ich nicht wirklich einschätzen, aber Schön ist sie eindeutig nicht.Der Protagonist ist ein Mann, den man von Anfang an hassen muss. Ungebildet, ein Nichtsnutz, ein Mörder, ein Vergewaltiger, ein Nekrophil, der jeden um sich herum schadet. Sein einziger Sinn besteht darin, bloß einen Tag nach dem anderen zu überstehen und hin und wieder eine Leiche zu ficken. Was noch am Anfang interessant und spannend ist, wird im späteren Verlauf banal und langweilig.Er ist ekelhaft und doch bin ich ihm gefolgt. Dem Autor gelingt es sehr gut, die Umgebung zu beschreiben, sein Wesen zu zeichnen, eine Atmosphäre zu erschaffen und auch einen guten Spannungsbogen. Aber jedes neue Kapitel hat alles umgeworfen. Oft fühlte es sich oft so an, als lägen zwischen einem Kapitel und dem anderen Jahrhunderte.Hin und wieder wurde die Perspektive gewechselt und ein Ich-Erzähler hat über den Protagonisten gesprochen. Irgendwie war ich überzeugt, dass dieser Ich-Erzähler irgendwann mit dem Protagonisten aufeinandertreffen würde, aber das passiert nicht, sondern seine Rolle beschränkt sich auf drei Kapitel, ehe er verschwindet. Das fand ich sehr schlecht.Ich habe alles gelesen, weil der Stil einfach zu folgen war. An die fehlenden Anführungszeichen gewöhnt man sich schnell. Es liest sich problemlos, aber es ist kein Buch, das ich noch einmal lesen würde. Oder empfehlen kann. Es kam mir so sinnlos vor. Ich habe das Leben eines ekelhaften Mannes gefolgt und daraus nichts gelernt, was ich schon vorher nicht wusste.