In diesem Buch wird Nas Tuas Mãos der portugiesischen Schriftstellerin Inês Pedrosa anhand der Beziehung zwischen Erinnerung, Vorstellung und Erzählung analysiert. Die Erzählstruktur des Romans wird analysiert, wobei der Einfluss der Zeit auf die Art des Erzählens der Figuren im Mittelpunkt steht. Durch die Analyse versuchen wir zu zeigen, wie die Rückkehr in die Vergangenheit mit Gefühlen persönlicher (Un-)Zufriedenheit gelesen wird, die auch von Vergesslichkeit geprägt sind, die am Ende durch eine affektive Erinnerung (oder Erfindung) behoben wird. In dieser Re-Lektüre wissen wir nichts über die Handlungen der Figuren, wir kennen nur die Vorstellung der jeweiligen Protagonisten davon. Einseitigkeit und Fragmentierung wirken sich unmittelbar auf die Re-Lektüre der Vergangenheit aus, so dass es nicht möglich ist, die Zeit zurückzudrehen. Die Analyse der Erzählung weist darauf hin, dass Erinnerung, Imagination und Erzählung grundlegende Bestandteile bei der Aufarbeitung der Vergangenheit sind: Sie gehören immer zusammen, und das Fehlen eines Elements führt dazu, dass man das Ganze nicht versteht.