Masi Morris, lebt in Israel und wurde vor einem Jahr aus dem Polizeidienst entlassen. Unterstützt von ihren Geschwistern, verdient sie sich gerade ihren Lebensunterhalt als Privatdetektivin. Meist handelt es sich um kleinere Aufträge, in denen es darum geht die vermeintliche Untreue des/der jeweiligen Lebenspartners/in nachzuweisen. Als sich ein alter und inzwischen sehr reicher Jugendfreund bei Masi meldet und sie um Hilfe bittet, hört sich das nach einer willkommenen Abwechslung an. Seine Frau und Tochter einer der reichsten Familien Tel Avis wurde entführt. Gemeinsam mit ihren Geschwistern nimmt Masi den Fall und die Herausforderung an. Doch was sich anfangs nach der Auszeit einer Tochter aus gutem Hause anhört, nimmt schnell unfassbare Dimensionen an. Plötzlich stehen die Expolizistin und ihre Familie ganz oben auf der Liste der TäterInnen.Dies war mein erster hebräischer Roman, der übrigens von Ruth Achlama aus dem Hebräischen übersetzt wurde. Die Geschichte spielt in Israel und obwohl Masi hier in einem anderen Verbrechen ermittelt, spielt das herrschende Kriegsgeschehen immer wieder mit rein. Erstaunt hat mich wie die ProtagonistInnen diesen Zustand in ihren Alltag bereits mit "integriert" haben. Bomben werden abgeworfen, doch das Tagesgeschäft geht einfach weiter. Ob das wirklich so ist? Daria Shualy hat mit Masi eine weibliche, emanzipierte Protagonistin erschaffen, die schon viel gesehen und noch mehr erlebt hat. Sie ist tough, kann sich sehr gut behaupten und ist eine Figur um die man wahrlich keine Angst haben muss. Das hat mir sehr gut gefallen. Man begleitet sie durch die gefährlichsten Situationen, aber... ups ich glaube ich spoilere gerade. Na, lest selbst was ich meine. Zwei Dinge, die mein Lesevergnügen leider getrübt haben waren, dass sich die Geschichte mit der Zeit sehr zieht. Im Mittelteil geht gefühlt nichts wirklich vorwärts. Glücklicherweise verläuft das Ende dann aber ganz anders als erwartet. Das hat mich wieder etwas versöhnt. Der zweite Wehrmutstropfen war, dass Masi sexsüchtig ist. Ständig dreht sich die Handlung um dieses "Leiden", aber hallo, es geht um einen Krimi und nicht ständig um sexuelle Befindlichkeiten. Dieses Erzählelement hätte man für mich, getrost weglassen können. Andererseits ist dies eben auch ein Teil der Persönlichkeit von Masi. Aber eben ein ziemlich nerviger Teil, wie ich finde.Fazit:Ein atmosphärischer Krimi in einem ungewohnten Setting, mit einer Heldin, die jeder Gewalt trotzt.