Izmir liegt direkt an der Westküste der Türkei, in der Nähe mehrerer griechischer Inseln, und hat sich in den letzten Jahren zu einem wichtigen Hotspot für Flüchtlinge entwickelt. Mehrere Flüchtlings-NGOs und zivilgesellschaftliche Organisationen haben sich in diesem Bereich etabliert und bieten direkte Hilfe und Unterstützung an. Dieses Buch wirft einen genaueren Blick auf die Profile dieser NGOs und bettet ihre Arbeit in den Alltag und die Kämpfe der Flüchtlinge ein. Aus anthropologischer Perspektive werden neben formellen Vereinigungen auch andere Formen der Zivilgesellschaft wie Verwandtschaftsgruppen, informelle Netzwerke und virtuelle Gruppen diskutiert. Die ethnografischen Ergebnisse dieser Arbeit tragen dazu bei, den Beitrag der Anthropologie zu theoretischen Konzepten der Zivilgesellschaft zu analysieren und umgekehrt. Es wird argumentiert, dass der Begriff "Zivilgesellschaft" als beschreibender, nicht normativer Begriff nützlich ist, um soziale Strukturen zu analysieren.