Der Tagungsband enthält Beiträge, die sich auf den von Pierre Bourdieu eingeführten Begriff der biographischen Illusion beziehen. Untersucht werden Konstruktionen der eigenen oder einer fremden Lebensgeschichte. Neben grundsätzlichen Fragen werden autobiographisch fundierte Texte einzelner Autoren (Joschka Fischer, M. Wolf, Th. Lessing, I. Seidel, E. Toller, M. Walser, M. Sperber, M. Fleißer, G. de Bruyn u. a.) sowie Biographien behandelt.
Inhaltsverzeichnis
Aus dem Inhalt: Roman Dziergwa: Zum Pilsudski-Kult in der deutschen Polenliteratur der Zwischenkriegszeit - Janusz Golec: Auf der Suche nach sozialer und politischer Identität: Ernst Tollers Eine Jugend in Deutschland - Heide Hollmer: Mein langer Lauf zu mir selbst - über die Rhetorik von Joseph (Joschka) Fischers Selbstfindung - Joanna Jablkowska: Zwei Autobiographien auf zwei Polen «der Jahrhunderterfahrung»: Martin Walsers Ein springender Brunnen und Ruth Klügers weiter leben - Jerzy Kalazny: Die biographische Erfahrung der Heimatlosigkeit bei Theodor Lessing - Czeslaw Karolak: «In die Geschichte hinabgraben. . .». Ina Seidels erzählerische Selbstdarstellung - Wojciech Kunicki: Lebensläufe schlesischer Autoren in den Personalakten der Reichskulturkammer - Halina Ludorowska: Die Schriftstellerautobiographie - Spielart DDR - Albert Meier: «Haben wir umsonst gelebt?» Zur Argumentationslogik der autobiografischen Schriften von Markus Wolf - Hub Nijssen: Die Generation 1900-1915: (Auto)Biographien unter Legitimierungszwang - Hubert Orlowski: Generationsselbstverständnis und Autobiographie - Helmut Peitsch: Horst Krügers 'biographische Methode' - Anita Runge: Marieluise Fleißer: Biographie - Konstruktionen an der Schnittstelle zwischen «Leben» und «Werk» - Izabela Sellmer: Nachdem der Dornbusch verbrannt ist: Manès Sperber erzählt von seinem Bruch mit dem Kommunismus - Karl Wagner: Von den Erfindungen der biographischen Wahrheit: Freud/Zweig/Dostojewski.