Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Anglistik - Linguistik, Note: 1, 3, Universitä t Trier (Fachbereich Anglistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Chaucers Canon's Yeoman's Tale gehö rt zu unrecht zu den vereinzelten Canterbury Tales, denen von der Kritik wenn man in der Chaucer-Rezeption ü berhaupt davon sprechen kann wenig Beachtung geschenkt wurde. War dies doch der Fall, so gingen die interpretatorischen Ansä tze oftmals nicht sehr weit und erschö pften sich in einer, zweifellos wichtigen, historischen Einordnung. Folgerichtig wurde die Tale zumeist betrachtet als eine historische Quelle zum Themenkomplex Alchemie im Mittelalter und als eine Abrechnung mit 'falschen', weil nur von ihrer Goldgier geleiteten Alchemisten, der man eine persö nliche Racheabsicht Chaucers zugrunde legte.
Erst in den letzten Jahren erweiterte sich das Blickfeld der Rezipienten, und es kamen andere oder doch zumindest weitere Deutungsmö glichkeiten ins Spiel. Die vordergrü ndige Handlung wurde zunehmend 'demaskiert' und gedeutet als eine versteckte, selbstreflexive Auseinandersetzung und Abrechnung Chaucers mit seinem bisherigen Leben und Tun.
In der vorliegenden Arbeit werde ich ä hnlich vorgehen. Um Hintergrü nde und Kontext zu verdeutlichen, beschä ftige ich mich zunä chst mit dem historischen Rahmen, vor dessen Hintergrund die Handlung sich abspielt. Ü ber die Auseinandersetzung mit Chaucers Quellen und eventuellen Vorbildern fü r seine Figuren, die Frage nach der Gattungszugehö rigkeit der Tale und 'technischen', d. h. sprachlichen Details, komme ich schließ lich zur Kernfrage: Wofü r steht die Alchemie? Und was ist die Geschichte 'hinter der Geschichte'?