In dem Buch "das Ende der Ehe" beschreibt Emilia Roig sehr verständlich und augenöffnend, wie das Patriarchat funktioniert und wieso die Ehe ein wesentlicher Teil davon ist. Sie beschreibt, wie Frauen und andere marginalisierte Gruppen seit Jahrhunderten systematisch unterdrückt werden über die verschiedensten Ebenen und auf nicht immer erkennbare Weise und wie auch Männer darunter leiden, obwohl sie vorrangig erstmal davon profitieren.Emilia hat eine angenehme analytische und kluge Erzählweise, ohne den Status Quo wütend zu verurteilen und gleichzeitig schafft sie es, Hoffnung zu spenden und alternative Lebensweisen zu ergründen, die allen Menschen zugute kommen würden. Sie erinnert daran, dass es im Feminismus nicht um die Rache der Frauen geht, nachdem sie jahrelang unterdrückt wurden, sondern um die Gleichstellung, Inklusion und faire Behandlung aller Menschen ohne eine Bevorzugung aufgrund von Geschlecht, Sexualität, Hautfarbe, Religion, Bildung oder ähnlichen Merkmalen. Es geht auch nicht darum, Paaren die Ehe abzusprechen oder diese als schlecht abzustempeln, sondern darum, das patriarchale Konstrukt dahinter aufzudecken und aufzulösen, um eine neue Form der Liebe zu etablieren. Dieses Buch sollte jeder Mensch lesen, um die Mechanismen zu verstehen, die in der Vergangenheit entwickelt wurden und weiterhin bestehen und was sie für uns alle bedeuten. Die heutigen Generationen haben die Chance, durch Selbstreflektion und Bildung zu diesen Themen eine weitreichende Veränderung anzustoßen, die uns allen zugute kommt.