Den Bericht empfand ich als sehr persönlich, offen und ehrlich, er ist auch mutmachend.
Eine Geburt verändert das Leben der werdenden Eltern für immer. Was, wenn das Kind nicht gesund ist? Was, wenn es behindert ist? Als der Autor im Kreisssaal seine Tochter Yanti zum ersten Mal im Arm hält, schaut sie ihn mit leicht schräg gestellten Augen an. Sie scheint anders zu sein... Der medizinische Code "Q90" auf der Geburtskarte verrät: Trisomie 21! Wie soll das Leben nun für die Familie weitergehen?Erster Eindruck: Ein schönes Cover mit der kleinen Familie; ein guter Buchtitel - gefällt mir. Im Mittelteil des Buches hat zahlreiche Fotos, die einen solchen Bericht immer sehr bereichern.Der Name des Autors war mir zwar bekannt, aber ich habe bisher kein Buch des"Journeyman"gelesen. Hier nun sein sehr persönlicher Bericht, wie die kleine Yanti das Leben ihrer Eltern auf den Kopf stellte. Gleich zu Beginn erwähnt der Autor seinen Pessimismus:"Ich bin Pessimist. Darin liegt mein Optimismus. Das Worst-Case-Szenario ist mein ständiger Begleiter - nur beunruhigt es mich nicht."Für mich wirkt der Autor überhaupt nicht pessimistisch, und ich denke, dass jemand, der solche (Abenteuer)Reisen macht, wo gar nicht alles durchgeplant werden kann, nicht wirklich pessimistisch sein kann.Der Start ins Leben ist für Yanti nicht einfach: sie kämpft mit mehreren gesundheitlichen Problemen und muss auf der Intensivstation liegen. Als Fabian seinen Eltern mitteilte, dass ihre Enkelin das Down-Syndrom habe, hat mich deren Reaktion sehr berührt. Sie hatten nicht, wie viele andere, Mitleid, sondern haben sich sehr über das Kind gefreut.Als freiheitsliebende und unternehmungslustige Menschen sind Fabian und seine Freundin Nico häufig und lange unterwegs. Können sie das auch noch mit Yanti? Ja, und ob! Als Fabian dies seinem Vater mitteilt, meinte der bloss stolz"Dann wird Yanti wohl das erste Surfer-Girl mit Down-Syndrom. Finde ich super."Regelrecht erschütternd waren die Informationen zu den Schwangerschaftsabbrüchen, die in verschiedenen Ländern aufgrund der Diagnose Down-Syndrom erfolgen. In Island z.B. gibt es durchschnittlich zwei Geburten pro Jahr mit Down-Syndrom - und diese zwei Geburten seien meist auch nur das Resultat von Fehldiagnosen in der Schwangerschaft. Nahezu 100% werden somit abgetrieben. Ich will überhaupt nicht darüber richten, ob eine Abtreibung"richtig"oder"falsch"ist, schliesslich ist es eine persönliche und unwiderrufliche Entscheidung - es hat mich einfach sehr überrascht, solche harten Zahlen zu sehen.Den Bericht empfand ich als sehr persönlich, offen und ehrlich, er ist auch mutmachend. Von mir gibt es 5 Sterne.