Daß sie niemals »die Eine« gewesen sei, immer »die Andere«, schreibt Gertrud Kolmar 1942 über ihre letzte unerfüllte Liebe zu einem jüngeren Mann, wenige Monate vor ihrer Deportation nach Auschwitz. »Eine der größten deutschen Lyrikerinnen« (Wolfdietrich Schnurre) nennt damit ihr Lebensgesetz: die auferlegte, empfundene, schließlich angenommene Andersheit als Frau und als Jüdin. In ihren Liebesgedichten, die im vorliegenden Band versammelt sind, schildert sie als junges heranwachsendes Mädchen im Kaiserreich und später als junge Erzieherin in den zwanziger Jahren ihre Lebens- und Liebeswelten, ihre Begegnungen, Berührungen und Sehnsüchte. Aber auch die Entrechtung und Verfolgung im »Dritten Reich« kommen hier zum Ausdruck: »Und arme Liebende sterben schrecklich an glücklosen / Orten«.
Dieses Buch ist Teil der Reihe Die schönsten Liebesgedichte im insel taschenbuch.
Ohne Liebe geht es nicht. Nicht im Leben und nicht in der Literatur.
Inhaltsverzeichnis
Die Verlassene
Der Brief
Einmal
Bitte
Hörst du mich?
Die Aztekin
Trume
Es ist ein Lied
Es war ein stolzer Mann
Stolz
Steig auf!
Wappen von Bcken
Die Dichterin
Die Jdin
Die Unerschlossene
Die Geliebte
Die Liebliche
Die Verworfene
Die Kindlose
Erstarrt
Die Verlassene (an K. J.)
Die Alternde
Sommer
Die schwarze Mutter
Fischkönig (An K. J.)
Liebende
Das Freudenmdchen
Verwandlungen
Komm
Abschied
Das Herz
Erschaffung
Die schçnen Wunder aus den sieben Reichen
Mulattenrose
Traumsee. Captain Harvey-Cant
Uneingestandene Liebe. General Superior Arnold Janssen
Stein. Mrs. Henry Morse
Liebe. Captain Harvey-Cant (Im Gedenken an K. J.)
Die Gefangenen. 1933
Wir Juden
An der Alster
Nchte
Wacht
Esther
Sehnsucht
Die Stadt