Wie werden wir denn nun alt, ohne zu altern?-- Eine gute Frage angesichts des viel versprechenden Buches, welches in der Tat kein Ratgeber ist, sondern sich vielmehr fast schon philosophisch diesem Thema nähert. Der Autor wiederholt in seinem Werk immer wieder (mal versteckt und subtil, dann wieder ganz offensiv), dass man das Alter, nicht das äußerlich sichtbare, körperliche Altern, da es aller menschlichen Bemühungen zum Trotz sowieso irgendwann einmal eintreten wird, sondern vielmehr das Altern des Geistes aufhalten kann. Und genau darum geht es, meiner Meinung nach, in Gregor Eisenhauers Buch: Man bleibt so lange jung, solange es auch der Geist (oder der Kopf ) ist. Aber: Auch wenn der Titel: = Wie wir alt werden, ohne zu altern = lautet und man daher beim Lesen dieses Titels automatisch annehmen könnte, dass man im Buch ganz konkret eine Antwort auf dieses = WIE = (man denn nun alt wird, ohne zu altern) erhält: Ein Patentrezept, wie man sich denn nun die Jugendlichkeit des eigenen Geistes erhält, gibt es leider nicht. Vielmehr umschifft Gregor Eisenhauer sehr gekonnt und geistreich dieses Grundthema, zeigt dafür eher aufschlussreich, wie man sich lieber nicht aufführen sollte, und das ist auch gut so, denn auf diese Weise regt der Autor den Leser ganz individuell zum (eigenen) Nachdenken und gleichzeitig zum Überdenken der (ganz persönlichen) Verhaltensweisen an- und das mit schwungvollem, humorvollem Schreibstil, scharfsinnig und pointenreich. Die verschiedenen Protagonisten, die sich in den sieben unterschiedlichen Kapiteln mal schrullig, alt- oder doch lebensklug verhalten, dann wiederum stellenweise etwas albern oder unheimlich daherkommen, helfen dabei! Ich persönlich fand das Kapitel über die Tischgesellschaft im Hause des Geheimrats Goethe am Amüsantesten, Aufschlussreichsten und im besten Sinne am Bissigsten. Denn dieser Teil sprüht nur so vor ironischen Zwischentönen, tollem Sprachwitz, und der Autor spielt hier ganz besonders scharfsinnig mit den menschlichen Eitelkeiten!