Wie jeder sicherlich weiß, ist "Knigge" ein Begriff für gutes Benehmen bzw. angemessenes Verhalten in den unterschiedlichsten Situationen. Gute Umgangsformen sind eigentlich immer "in", denn sie verhelfen zu einem selbstbewussten und souveränen Auftritt im Berufs- und Privatleben - auch und vor allem in der heutigen schnelllebigen Zeit. Dieser Ratgeber stellt die wichtigsten Umgangsformen in jeder Lebenslage vor. In der aktualisierten und erweiterten Auflage gibt es zusätzlich ein Fettnäpfchen-Radar an jedem Kapitelende, ein Stichwortregister und Glossar zum schnellen Nachschlagen, außerdem einen Gesundheits-Knigge und Tipps zur Gendersprache.
Ich habe bereits ein paar Bücher über dieses Thema gelesen und muss sagen, dass ich durch dieses Buch trotzdem noch einiges lernen konnte. Auch die ein oder andere Regel, die es doch schon länger gibt, war mir noch nicht so bewusst bzw. bekannt. Besonders schön finde ich auch, dass bestimmte Bräuche und Rituale beschrieben werden, denn hier bin ich persönlich oftmals noch verunsichert. Das gilt in besonderem Maße sicherlich auch für Menschen aus anderen Kulturen, die dadurch ein Stück deutsches Brauchtum kennen- und vielleicht sogar liebenlernen und es ihnen dadurch weniger fremd erscheint.
Nicht fehlen darf natürlich das Thema "Essen und Trinken": Wie wird eingedeckt? Wie isst man beispielsweise eine Auster? Wie verhält man sich als Gast am Büfett? Weiter geht es um Umgangsformen im Alltag, Beruf, auf Reisen und bei Familienfesten. Welche Kleidung ist für welche Situation angebracht? Wie empfängt man Gäste? Welche Trinkgelder sind in Deutschland bzw. in anderen Ländern üblich?
Auch brenzlige Situationen werden angesprochen: Was sollte man bei einem Krankenbesuch beachten? Wie kleidet und verhält man sich angemessen bei einer Beerdigung bzw. Trauerfeier? Wie pflegt man eine gute Nachbarschaft und vermeidet dadurch Streitigkeiten? Wie geht man mit behinderten Mitmenschen um, ohne sie vor den Kopf zu stoßen?
Ein ganzes Kapitel ist der modernen Kommunikation gewidmet (Handy, Telefon, E-Mail, Chat-Rooms, Soziale Netzwerke, Instant Messaging und nicht zuletzt der gute alte Brief, der auch heute noch seine Daseinsberechtigung hat). Am Ende des Buches im Anhang gibt es auch noch Beispiele für SMS-Abkürzungen.
Was ich mir bei einer weiteren Aktualisierung wünschen würde und mir hier noch gefehlt hat, ist das Thema "diskriminierungsfreie Sprache", also, wie spreche ich zum Beispiel "antirassistisch"? Hier bin ich noch sehr verunsichert, da vieles heute nicht mehr gesagt werden sollte, was früher mal gang und gäbe war. Viele wissen es noch nicht und man selbst benutzt auch immer noch Wörter, die politisch nicht mehr korrekt sind.
Ich kann dieses Buch auf jeden Fall empfehlen, da ich, wie oben bereits erwähnt, schon einiges zu dem Thema gelesen habe und trotzdem noch Neues lernen konnte! Ich werde auch immer mal wieder nachschlagen, um mir das Ein oder Andere in Erinnerung zu rufen, damit ich für jede Situation in meinem Leben gewappnet bin.