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Produktbild: Unsere Landwirtschaft besser verstehen | Hermann Onko Aeikens
Produktbild: Unsere Landwirtschaft besser verstehen | Hermann Onko Aeikens

Unsere Landwirtschaft besser verstehen

Was wir alle wissen sollten

(1 Bewertung)15
240 Lesepunkte
Taschenbuch
24,00 €inkl. Mwst.
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Steigende Lebensmittelpreise, Engpässe bei einzelnen Nahrungsmitteln, demonstrierende Bauern, Turbulenzen an den internationalen Agrarmärkten und wachsende Sorgen um die globale Ernährungssicherheit - die Agrarwelt scheint aus den Fugen zu geraten. Worauf müssen wir uns in Deutschland einstellen, was kommt auf uns als Konsumierende zu, was bedeutet das für die Bäuerinnen und Bauern? Landwirtschaft ist systemrelevant. Doch wer sind unsere Landwirt*innen? Eine homogene Gruppe oder Individualist*innen mit völlig unterschiedlichen Interessen? Wie und was produzieren sie? Sind die Milliarden Steuergelder, die alljährlich in den Sektor fließen, gut angelegt? Warum schafft es die Agrarpolitik trotzdem nicht, dass die Gesellschaft mit der Arbeit der Landwirt*innen zufrieden ist? Agrarpolitik kann besser werden - sagt der langjährige Landwirtschaftsminister und Staatssekretär Hermann Onko Aeikens. Wie das gehen kann? Das beschreibt er fakten- und kenntnisreich.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
15. März 2024
Sprache
deutsch
Untertitel
Was wir alle wissen sollten. 3. Auflage.
Auflage
3. Auflage
Seitenanzahl
276
Autor/Autorin
Hermann Onko Aeikens
Verlag/Hersteller
Produktart
kartoniert
Gewicht
370 g
Größe (L/B/H)
208/132/20 mm
ISBN
9783963118135

Portrait

Hermann Onko Aeikens

Dr. Hermann Onko Aeikens, geb. 1951, studierte Agrarwissenschaften an der Universität Göttingen, wo er 1979 promovierte und einige Jahre am Institut für Agrarökonomie tätig war. 1981 wechselte er in die niedersächsische Landesverwaltung. 2009 bis 2016 war er Minister für Landwirtschaft und Umwelt von Sachsen-Anhalt sowie 2016 bis Ende 2019 Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.

Pressestimmen

»Aeikens schreibt verständlich, reiht Fakt an Fakt und erklärt den Lesern wie die Landwirtschaft funktioniert. «
Thomas Behlert, Das Blättchen, Heft #6, 11. März 2024

»Aeikens blickt zwar mit Sympathie auf die Landwirtschaft. Aber er verliert dabei seine analytische Distanz nicht. «
Reinhard Bingener, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 9. Januar 2024

»Aeikens liefert ein informatives Kompendium über den sich wandelnden Beruf des Bauern und das komplizierte Geflecht Landwirtschaftspolitik. «
Niklas Ottersbach, Deutschlandfunk, 8. Januar 2024

»Es gelingt ihm, ein hoch emotionales Thema wunderbar unaufgeregt zu betrachten. Insgesamt eignet sich das Buch als Lektüre für alle, die an kompaktem Hintergrundwissen interessiert sind. «
Anne Kokenbrink, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18. Dezember 2023

»Das Buch überzeugt durch eine angemessene Breite und Tiefe bei einem höchst komplexen, aber alle Menschen mehr oder weniger betreffenden Thema. «
Arnold Krämer, Bauerwilli, 29. Oktober 2023

Besprechung vom 18.12.2023

Der Bauer, das unbekannte Wesen
Die deutsche Landwirtschaft besser verstehen

Kennen wir eigentlich unsere Bauern? Warum stehen sie in der Kritik? Und was passiert zwischen Hof und Ladentheke? Kaum jemand weiß es heute noch. Nur noch wenige Bürger kennen einen Landwirt persönlich. Daran sind auch die Landwirte schuld. Sie hätten es versäumt, etwas gegen die Entfremdung zu tun, sagt Hermann Onko Aeikens. "Kein Wunder, dass der Realitätsschock besonders groß ist, wenn die Bürger erfahren, dass 5000 oder gar 50.000 Schweine in einem Stallkomplex stehen", schreibt er. Das mag absurd klingen, denn landwirtschaftliche Produkte sind die Grundlage unserer Existenz. Lebensmittel sind überall in hoher Qualität verfügbar. Verbraucher freuen sich über volle Regale, greifen bei Sonderangeboten gerne zu. "Während unser tägliches Brot in Mitteleuropa sicher ist, sind die Leidtragenden der globalen Veränderungen die ärmsten Länder", schreibt Aeikens. Die Landwirtschaft ist systemrelevant - auch wenn das in volkswirtschaftlichen Vergleichen selten so rüberkommt.

Wie in kaum einem anderen Wirtschaftszweig gibt es in der Landwirtschaft Zielkonflikte. In elf kurzen, übersichtlichen Kapiteln greift Hermann Onko Aeikens die Zusammenhänge, Widersprüche und Auswüchse der Agrarwirtschaft auf und erklärt sie für den Laien. Dabei ist ihm die Materie alles andere als fremd. Der 1951 geborene Agrarwissenschaftler war Staatssekretär und später Minister im Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt in Magdeburg, Sachsen-Anhalt, (1990 bis 2016) und gegen Ende seiner Laufbahn Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium unter den Ministern Schmidt (CSU) und Klöckner (CDU).

Aeikens hält Balance, lenkt den Blick sowohl auf den Bauern vor Ort als auch auf die große Weltbühne des internationalen Agrarhandels, stellt die Bauern dabei weder als Verlierer noch als Gewinner dar. In groben Zügen zeichnet er den Wandel der deutschen Landwirtschaft nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nach. Er geht auf wesentliche Errungenschaften des heutigen Wohlstands ein, wie die Pflanzenzüchtung oder die Effizienz in der Tierhaltung. Dabei scheut er sich nicht, den Finger in die Wunde zu legen. So fragt er nach den Grenzen dieser Entwicklung: Ist die Höchstleistung von Milchkühen heute aus Tierschutzsicht noch vertretbar, wenn sie nur wenige Jahre alt werden? Nur einer von vielen Zielkonflikten, die nicht einfach zu lösen sind.

Das zu versuchen ist Aufgabe der Politik. Der Leser erfährt, wie die europäische Agrarpolitik entstanden ist und was es beispielsweise mit den oft kritisierten staatlichen Subventionen auf sich hat. Fast alle Staaten der Welt unterstützen den Agrarsektor; Subventionen haben international eine lange Geschichte. Begründet werden die Milliarden aus Brüssel unter anderem als Ausgleich für die hohen Standards, die Landwirte in der EU erfüllen müssen. Für wirklich reformierbar hält Aeikens das System dieser Zahlungen nicht. Viele Länder hielten daran fest.

Auf der Brüsseler Bühne - weit weg von der Realität auf den Höfen - werden die wichtigen Entscheidungen getroffen. Wenn der Autor über den Politikbetrieb plaudert, wird das sonst eher nüchtern und faktenorientierte Werk lebendig. Etwa, als Aeikens über den ritualisierten Ablauf von EU-Ratssitzungen, das "Verlesen von zum Teil floskelhaften Sprechzetteln" oder vertraulichen "Kamingesprächen" der Agrarminister spricht, die die ganze Nacht dauerten.

Auch über die Rolle der Interessengruppen schreibt Aeikens ausgewogen. Neben der Macht der NGOs und Umweltverbände sieht er die Rolle des Deutschen Bauernverbands mitunter kritisch, beschreibt sie als "seit jeher erfolgreich arbeitende Lobbyisten". Durch "unerschütterlichen Glauben an die eigene Stärke" habe der Verband zu sehr auf Konfrontation mit der Politik gesetzt und verstehe sich immer noch als Schicksalsgemeinschaft. Umweltthemen seien viel zu spät aufgegriffen worden. Ohnehin lägen die größten Differenzen auf politischer Ebene oft zwischen Umwelt- und Landwirtschaftsministerium. Der Autor schlägt vor, die Zuständigkeiten für Landwirtschaft und Umwelt in einem Ministerium zu bündeln. Das würde eine Politik aus einem Guss ermöglichen.

Aeikens fordert eine stärker wissenschaftsbasierte Agrarpolitik und einen Abbau von Bürokratie. Obwohl sich die Verbraucher von den Landwirten entfremden, spricht er von einem "wachsenden Interesse an der Landwirtschaft". Doch wie mehr Tierwohl in den Ställen finanziert werden soll, darauf hat auch er keine abschließende Antwort, auch wenn er sich für ordnungsrechtliche Maßnahmen ausspricht. Zugleich sieht er eine steigende Bereitschaft der Verbraucher, für Tierwohl mehr zu bezahlen, und nennt als Beispiel Bio. Das ist sehr optimistisch. Hier sind die Marktanteile gerade in Zeiten knappen Geldes verschwindend gering. Die starke Komprimierung der Themen führt an einigen Stellen im Buch dazu, dass Themen nicht in ihrer Vollständigkeit dargestellt werden. Das ist auch bei Aussagen zur vermeintlich positiven Klima- oder Gesundheitsbilanz von Ökoprodukten oder Laborfleisch zu erkennen. Insgesamt bemüht sich der Autor aber um eine ausgewogene Darstellung. Es gelingt ihm, ein hoch emotionales Thema wunderbar unaufgeregt zu betrachten. Insgesamt eignet sich das Buch als Lektüre für alle, die an kompaktem Hintergrundwissen interessiert sind. Anne Kokenbrink

Hermann Onko Aeikens: Unsere Landwirtschaft besser verstehen - Was wir alle wissen sollten, Mitteldeutscher Verlag, Halle 2023, 276 Seiten

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

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Von Arnold Krämer am 19.10.2023

Der Komplexität des Themas gerecht geworden

Agrarpolitisch interessierte Menschen und Landwirte kennen seinen Namen: Dr. Hermann Onko Aeikens. Der seltene 2. Vorname gibt einen Hinweis auf seine ostfriesische Herkunft, genauer aus dem Rheiderland, einem fruchtbaren Landstrich südwestlich von Leer. Nach Agrarstudium und Staatsdienst beim Land Niedersachsen war Dr. Aeikens nach dem Fall der Mauer Abteilungsleiter, später Staatssekretär und dann Minister im Landwirtschafts- und Umweltministerium in Magdeburg, Sachsen-Anhalt (von 1990 bis 2016) und gegen Ende seiner beruflichen Laufbahn Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium unter den Ministern Schmidt (CSU) und Klöckner (CDU). Dr. Aeikens hat sein Wissen und seine jahrzehntelangen beruflichen wie privaten Erfahrungen in einem Ratgeberbuch niedergeschrieben, das kürzlich unter dem Titel Unsere Landwirtschaft besser verstehen-Was wir alle wissen sollten beim Mitteldeutscher Verlag in Halle veröffentlicht wurde. Auf rund 250 Seiten behandelt der Autor, gut und übersichtlich gegliedert, praktisch alle relevanten Fragestellungen im Agrarsektor. Da wird eindrucksvoll und deutlich z.B. die Systemrelevanz des Sektors beschrieben, die gesamte Wertschöpfungskette beleuchtet, seine Heterogenität in struktureller, wirtschaftlicher und ökonomischer Sicht behandelt, die frühere wie auch die aktuelle Agrarpolitik erklärt und begründet. Richtig stark ist das Buch dort, wo die besonderen Berufserfahrungen und -kontakte des Autors zum Tragen kommen. Agrarpolitik wurde und wird vor allem in Brüssel gestaltet; die Gestaltungsspielräume der Bundesländer sind besonders eng und oft kaum erkennbar. Für den Leser wird an vielen Stellen des Buches deutlich gemacht, dass der nationale Rechtsrahmen für die Landwirtschaft (entwickelt aus dem westdeutschen Agrarecht) oft nicht stimmig ist für die so unterschiedlichen Verhältnisse im Süden, Osten und Nordwesten unseres Landes. Ausführlich und meist sehr differenziert geht der Autor auf viele gesellschaftliche, mediale und NGO-Vorwürfe gegenüber der (konventionellen) Landwirtschaft und der Agrarpolitik ein. Hier hätte der Autor aber vereinzelt auch deutlich kritischere Worte finden können. Gesetze waren und sind Menschen- bzw. Politikerwerk und auch juristisch-handwerklich nicht immer fehlerfrei oder lückenhaft. Die zu Recht kritisierte Konzentration der flächenunabhängigen Veredlung im Nordwesten Deutschlands war z.B. nur möglich, weil Politiker die Hinweise in den 1980er Jahren auf dortige Fehlentwicklungen sehr lange ignoriert haben. Die regionale Nitratproblematik verschärfte sich dann erneut, weil ausgerechnet die erste Bundeslandwirtschaftsministerin der Grünen, Frau Künast, die Nährstoffe der Gärreste aus den massiv geförderten Biogasanlagen juristisch vergessen hatte, und dieser Mangel erst ab 2017 beseitigt wurde. Das Buch überzeugt durch eine angemessene Breite und Tiefe bei einem höchst komplexen, aber alle Menschen mehr oder weniger betreffenden Thema. Es richtet sich genauso an den fachkundigen Leser aus dem Agrarsektor und dessen Umfeld wie an den interessierten Nichtlandwirt. Es ist durchgängig stilistisch einheitlich und verständlich geschrieben und nicht mit Zahlen und Daten überfrachtet. Auch der fachkundige Leser wird für sich Neues und Unbekanntes finden. Man kann das Buch mit Gewinn lesen, auch wenn man nicht mit allen Wertungen und Feststellungen des Autors einverstanden ist und auch nicht sein kann angesichts der sehr komplexen Thematik und sicherlich auch unterschiedlicher individueller Betroffenheit und Erfahrungen.
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