Wasser ist ein kostbares Gut in den Weiten des Alls und so ist es ein einträgliches Geschäft Gletscher mit Frachtern vom Saturn zu den verschiedensten bewohnten Planeten und Raumstationen zu transportieren. Als die Crew eines solchen Frachters das Notsignal eines anderen Schiffes empfängt, ahnt keiner an Bord, was das für Auswirkungen haben wird. Auf Ceres bekommt Detectiv Miller den Auftrag eine vermisste junge Frau zu suchen und damit gerät er in einen Strudel von Ereignissen, die nicht nur sein komplettes Leben verändern werden.Leviantan erwacht ist das erste Buch aus James Coreys Romanzyklus und bildet die Grundlage für die erste Staffel der SCIFI Serie Expanse auf Amazon. Ich habe die Serie sehr geliebt und regelrecht weggesuchtet, obwohl mich die erste Folge erstmal irgendwie gar nicht abgeholt hat. Die Serie ist relativ dicht am Buch, das mit dem Notruf der "Scopuli" beginnt. Abwechselnd wird aus der Sicht von Jim Holden, dem unfreiwilligen Helden der Geschichte und Miller, einem ziemlich gescheiterten Detectiv auf Ceres erzählt. Zuerst läuft die Handlung parallel zueinander und wird später zusammengeführt, wobei man als Leser natürlich schon ahnt, dass das zusammengehört. Coreys Schreibstil hat mich direkt mitgenommen, seine starken Figuren sind allerdings zu Beginn etwas einfach gezeichnet. Wenn ich hier nicht schon einiges an Hintergrundwissen durch die Serie gehabt hätte, hätte mir wahrscheinlich etwas gefehlt. Holden und Miller sind zwei so spezielle Charaktere und gerade Millers Verhalten wird leider nicht wirklich logisch erklärt. Ein bisschen erinnert mich seine Figur an Rick Deckard aus Blade Runner. Holden dagegen kommt oft ziemlich naiv und unentschlossen rüber und man versteht gar nicht wirklich, warum seine Besatzung so hinter ihm steht. Natürlich entwickelt sich das im Verlauf der geschichte, die Figuren wachsen quasi mit ihren Aufgaben, aber das dauert und hat mich ehrlicherweise manchmal genervt.Auch wenn die Geschichte thematisch manchmal echt viel ist, ist sie total meins. Ich liebe diese recht klassische Science-Fiction, Raumschiffe, kolonialisierte Planeten, politische und militärische Konflikte, eine ausserirdische Bedrohung, die ein Konzern trotz aller Risiken für sich nutzen will. Düster, trostlos und so gar nicht wie die Idealvorstellung von einer geeinten Menscheit, die den Weltraum für sich erobert. Viele der verwendeten Elemente kennt man dann dementsprechend auch schon aus anderen Werken des Genres. Die Geschichte wird spannend erzählt. Manchmal ist mir das Buch aber einen Tick zu dialoglastig, wobei auch die gedanklichen Monologe der Figuren manchmal etwas langatmig sind. Hier hat die Serie natürlich einen entscheidenden Vorteil, denn es kann allein durch einen Gesichtsausdruck schon viel dargestellt werden, was sich im Buch halt erst seitenweise erarbeitet wird. Aber das ist meckern auf hohem Niveau und viele Leser mögen ja genau das. Mit 670 Seiten ist das Buch jetzt nichts für mal ebenso nebenbei, ich habe es trotzdem recht schnell weggelesen, einfach weil mich die Story so abgeholt hat. Wenn man nun im Hinterkopf hat, wie viele Bücher da noch kommen, dann bekommt man schon eine Vorstellung von der epischen Geschichte die Corey hier erzählt. In mir hat sein Universum auf jeden Fall einen neuen Fan.