Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich VWL - Internationale Wirtschaftsbeziehungen, Note: 1, 3, FernUniversitä t Hagen, Sprache: Deutsch, Abstract: Warum handeln Lä nder ü berhaupt miteinander?
Die vorherrschende Meinung stü tzte sich auf die Neoklassische Handelstheorie mit ihren komparativen Vorteilen.
Steffan Burenstam Linder verö ffentlichte 1961 An Essay on Trade and Transformation , in dem er unter anderem behauptete, dass Lä nder dazu neigen, die Waren zu exportieren, bei denen ihre eigene Inlandsnachfrage sehr hoch ist.
Allerdings konnte die Neoklassische Handelstheorie diesen verä nderten Produktions- und Handelsstrukturen nicht mehr gerecht werden, denn ihrer Theorie zufolge fü hrt ein Nachfrageanstieg zu einem Anstieg der Importe dieses stark prä ferierten Gutes.
Obwohl Burenstam Lindner eine analytische Untermauerung schuldig blieb, erschien vielen Beobachtern diese Hypothese intuitiv plausibel und erzeugte eine umfangreiche empirische Literatur.
Die sogenannte Neue Handelstheorie wurde damit geboren.
Schließ lich wurden von Krugman (1979 u. 1980)(im Jahre 2008 bekam er u. a. dafü r den Wirtschaftsnobelpreis) und Helpman (1981) Modelle entwickelt, die u. a. unterstellen, dass es unvollstä ndige Konkurrenz, Transportkosten und Massenproduktionsvorteile, d. h. steigende Skalenerträ ge, gibt. Diese Annahmen sind realitä tsnä her als die idealtypischen Modelle der Neoklassischen Handelstheorie mit vollstä ndiger Konkurrenz und ohne jegliche Kosten fü r den Transport.
Krugman zeigte, dass auf unvollkommenen Mä rkten ü berproportionale Nachfragestrukturen innerhalb eines Landes und positive Handelskosten den Produzenten Anreize gebe, die Produktion des ü berproportional nachgefragten Gutes im grö ß eren Nachfragemarkt zu konzentrieren und somit die verhä ltnismä ß ig kleinere Nachfrage der anderen Lä nder von dort zu bedienen. Dies fü hre dazu, dass dieses Gut nicht importiert, sondern exportiert wird.
Krugman titulierte dies als home market effect und die Herleitung und Erklä rung genau dieses Effektes, sowie die Erweiterung dieser Modelle von Helpman und Krugman (1985) bildet den ersten von zwei Schwerpunkten dieser vorliegenden Arbeit (Kapitel 2).
Davis (1998) zeigte, dass unter gewissen Prä missen der home market effect nicht auftreten wird (vgl. Kapitel 3). Dies macht den zweiten Schwerpunkt dieser Arbeit aus.
Das Kapitel 4 liefert eine Zusammenfassung und einen kurzen Ausblick.