Während der Krawalle am Kurfüstendamm läuft Kommissar Franz Reinicke der SA-Mann Emil Bachmann über den Weg. Jener saß bis vor Kurzem noch im Zuchthaus. Und das hätte er nach Reinicke nie verlassen dürfen. Seit Jahren wartet er darauf, Bachmann für immer wegsperren zu können. Und auf einmal bietet sich ihm die Gelegenheit. Bachmann ist zum Reichsparteitag in Nürnberg gereist und nach einem Zechgelage neben einer Leiche aufgewacht. Reinicke wird aus Berlin herbeigerufen und reibt sich schon die Hände.
Jörg Reibert wurde 1972 in Braunschweig geboren und lebt mit seiner Familie in Bamberg. Er ist Maschinenbauingenieur und promovierte im Bereich Geschichte der Naturwissenschaften über Technik im Ersten Weltkrieg. 2017 veröffentlichte er im Gmeiner-Verlag den zeitgeschichtlichen Krimi »Ein böser Kamerad« und dessen Fortsetzung »Brauner Nebel«. Mit »Im Gleichschritt stark« folgt nun der dritte Teil der Reihe.
CN: Folter, GewaltDas Buch kann ohne Vorwissen gelesen werden.Durchgehend herrscht eine beklemmende und düstere Stimmung und ich hatte buchstäblich mit allen Grausamkeiten gerechnet. Denn der Polizeiapparat verliert immmer mehr an Macht, während die SA an Macht gewinnt und sich nicht davor scheut das auf brutale Weise zu demonstrieren. Passend zu dieser Thematik und dem vorigen Teil gibt es wieder erschreckende Vorkommnisse.Unter anderen hat mir gut gefallen, dass ich eine Menge über die Zeit und den Reichsparteitag in Nürnberg lernen konnte. Reinicke arbeitet bei der Polizei und ihm wird immer mehr vorgegeben, gegen wen er ermitteln darf und gegen wen nicht. Ihm passt das natürlich gar nicht, jedoch kann er sich nicht dagegen zur Wehr setzen ohne schlimme Konsequenzen fürchten zu müssen. Zudem wird er mal wieder mit dem SA-Mitglied Bachmann konfrontiert und der ist ihm ohnehin ein riesiger Dorn im Auge. Während dem Lesen konnte ich eine Menge über die Gedankenwelt der beiden grundverschiedenen Menschen lernen.Alles in allem handelt es sich um einen eher ruhigeren Krimi, der es aber dank der Gewaltexzesse der SA und der Judenverfolgung ganz schön in sich hat.
LovelyBooks-BewertungVon Renate1964am 29.06.2024
Ehr gut recherchierte politische Verhältnisse
Sehr toll wird die politische Sitiation in den 30er Jahren lebendig und auch im Nachwort nochmals erklärt. Auch die Charaktere haben Ecken und Kanten ,durch ihre Schwächen sind sie sympathisch. Ich finde die Geschichte realistisch und typisch für die damalige Rechtsauslegung.Mich stört nur der knappe ,einfache Stil und die Rechtschreibfehler
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