Viel Humor und eine sehr tollpatschige Polizei sorgen für ein kurzweiliges Krimierlebnis. Die Story ist zwar eindimensional, aber klar konzipiert. Das Thema Gentrifizierung auf der Urlaubsinsel Borkum hat jedoch durchaus Relevanz und wird vom Autor gekonnt aufgegriffen. Besonders gut gefallen haben mir die vielen sympathischen, sehr eigenwilligen Charaktere. Allen voran Opa Gnadderkopp, der mit seiner speziellen Art für reichlich Humor sorgt, auch wenn dieser nicht immer ganz ernst gemeint ist. Überhaupt ist die gesamte Szenerie etwas überzeichnet, was dem Krimi jedoch keinen Abbruch tut. Polizei und Obrigkeit in Form des Bürgermeisters sind sehr slapstickhaft dargestellt. Jonas, der Inselpolizist, wirkte auf mich dabei etwas zu tollpatschig. Auch wenn ich den Humor des Autors inzwischen sehr zu schätzen gelernt habe, wäre hier ein wenig weniger vielleicht mehr gewesen. Die Grundidee, dass fast eine ganze Familie bei den Ermittlungen mithilft, fand ich dagegen sehr gelungen. Der Schreibstil des Autors ist angenehm lesbar, und man kann der Handlung gut folgen. Auch die verdächtigen Personen sind plausibel in die Geschichte eingebaut. Zwar hatte ich schon früh einen richtigen Riecher, was eine bestimmte Figur betrifft, doch man wird nicht zu offensichtlich darauf gestoßen. Ein lokaler Krimi von Borkum mit interessanten, wenn auch nicht ganz ernst gemeinten Charakteren, der für ein kurzweiliges Lesevergnügen sorgt.