Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Amerikanistik - Literatur, Note: 1, 3, Universitä t Potsdam (Institut fü r Anglistik und Amerikanistik), Veranstaltung: Der US-amerikanische Sü den in Texten der amerikanischen Gegenwartsliteratur, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Werbeplakate zu dem 2007 erschienen Film von Craig Brewer Black Snake Moan konnte man nicht ü bersehen: im Frü hjahr wurde man ü berall von Samuel L. Jackson im Rippenunterhemd grimmig angestarrt, der eine zu seinen Fü ß en liegende, halbnackte Christinna Ricci an einer massiven Kette hielt. Der Werbespruch auf dem Plakat lautete: 'Everything is hotter down South'.
In dem Moment, als ich das sah, war mir klar, dass ich dafü r nicht ins Kino gehen wü rde. Ich stellte mir unter dem Film einen amerikanischen Blockbuster vor, der Sex und Gewalt schamlos ausbeutet.
Die Werbekampagne war so aggressiv sexistisch, dass man sich wunderte, wie es im Jahr 2007 ü berhaupt noch mö glich ist, so etwas zu produzieren.
Die Kombination 'schwarzer Mann/weiß e Frau', im Zusammenhang mit der von der Reklame deutlich gemachten hierarchischen Machtverteilung unter den Figuren (er hä lt sie an der Kette/sie liegt zu seinen Fü ß en), wirkte sehr verstö rend, weckte aber gleichzeitig Assoziationen mit dem bereits auf der Leinwand Gesehenen. Sehr gut kö nnte man sich die umgekehrte Rollenverteilung vorstellen: der weiß e Mann mit einer angeketteten Schwarzen Frau er ist der bö se Plantagebesitzer und sie ist die ihm schutzlos ausgelieferte Sklavin.
Das war zumindest die gä ngige Praxis der Werbung fü r die ersten groß en Hollywood-Produktionen, die sich kritisch mit dem Thema der Sklaverei in den Sü dstaaten zu befassen versuchten. In seinem Buch The Celluloid South zä hlt Edward Campbell mehrere Beispiele fü r solche 'sensational advertising techniques' auf: fü r den 1965 erschienen Film Uncle Tom's Cabin wurde mit einem
'very scantily clad slave girl in the eager clutches of Simon Legree' geworben. Der Werbeplakat zu Slaves (1976) zeigte 'master Stephen Boyd with an open shirt and an unmistakable look, with his nude black mistress' . Einer der Werbesprü che lautete: 'desire knew no color in the savage world of the Old South' (Campbell:185).
Campbell macht deutlich, dass die angewendeten Werbestrategien Zuschauer anlocken sollten, die sich weniger nach einer politischen Lehrstunde sehnten, sondern eher exotische Unterhaltung erwarteten. Der 'Kö der' dabei war 'the empasis on multi-racial sex' (Campbell: 186) in diesem Sinne hat sich im Fall von der Werbekampagne von Black Snake Moan wenig verä ndert.