'Die Bastardin' von J. Korelki ist die Neuauflage ihres gleichnamigen Historischen Romans, den die Autorin erstmals 2009 als Piper Taschenbuch veröffentlichte. In ihrem Debut verbindet sie gekonnt Elemente eines historischen Krimis mit einer Liebesgeschichte & ganz viel Information über die Machtinteressen der konkurrierenden Adelsfamilien, der Staufer & Welfen. Im Jahr 1147 versammeln sich unzählige Menschen.zur nur wenige Tage auseinander liegenden Doppel-Hochzeit des Schwabenherzogs Friedrich I. mit Adela von Vohburg & Friedrichs Halbschwester Agnes mit dem um Jahre älteren Grafen Otto von Ortenburg. Beide Stauferabkömmlinge haben sich dem Wunsch ihres Familienoberhaupts, dem römisch-deutschen König Konrad III., der aus Machtinteresse die Ehepartner erwählt hat, zu beugen. Die bildschöne Agnes, zwar nur ein illegitimes Kind, das nach dem Tod ihrer Mutter, ins Kloster auf Frauenchiemsee geschickt wurde, ist nun das Pfand dafür, dass die Ortenburger dem Welfen Heinrich den Löwen die Gefolgschaft kündigen & sich auf die Seite der Staufer stellen. Der welfische Sachsenherzog, der auch einen Anspruch auf das Herzogtum Bayern erhebt, ist der Gegenspieler eines Gefolgsmann Konrads. Von Angehörigen des Adels wie Agnes & Friedrich wird damals erwartet ihre persönlichen Wünsche, den Familieninteressen unterzuordnen. Noch bevor es zur ersten Vermählung kommt, wird der Ortenburger ermordet am Ufer der Donau aufgefunden & der Verdacht fällt auf den hitzköpfigen Welfen, der sich bei einem königlichen Bankett am Abend zuvor, augenscheinlich zu gut mit Agnes verstanden hat. Daraufhin wird Friedrich, der seit Kindertagen mit ihm befreundet & von dessen Unschuld überzeugt ist, von seinem Onkel bestimmt, den Mord aufzuklären.Auch, wenn der Fluß der Geschichte an einigen Stellen etwas stockt, Timing & Tempo nicht immer optimal sind, so dass er sich selbst etwas die Spannung nimmt, hat mich dieses Debut überzeugt. Erst einmal finde ich, ist es eine sehr charmante Idee die beiden großen, historischen Figuren, Heinrich & Friedrich, gemeinsam auf Mörderjagd gehen zu lassen. Dazu wuchert der Roman mit ganz viel, mehr oder minder erfüllter, romantischer Liebe, gut gezeichneten Figuren, bis hin zu den Nebenfiguren, & einer sprachlich sehr angenehmen Erzählstimme. Der Autorin gelingt es, die damaligen Machtstrukturen & das politische Kalkül der Akteure aufzuzeigen, so dass man die Interessen der Staufer & Welfen besser versteht. All das macht diesen Roman gleichermaßen informativ & unterhaltsam.