Unglaublich bewegende Geschichte die sich sicherlich, zu dieser Zeit, so zugetragen hatte. Regt sehr zum Nachdenken an.Ganz große Empfehlung
Familie Wolf lebt 1945 in Ostpreußen. Der Vater wird in das letzte Aufbäumen des Krieges noch in die Schlacht geschickt und plötzlich sind die Russen ganz nahe....so nahe dass Familie Wolf fliehen muss. Doch im Winter mit dem Nötigsten unterwegs wird die ganze Existenz zum Überlebenskampf..."Und ich weiss, dass wir nichts Böses tun. Wir müssen essen. Wir müssen uns ausruhen. Wir müssen Kinder sein. Sogar in einem Krieg." (Seite 104)"Wir sind Wölfe" beschreibt unglaublich eindrucksvoll was es hieß damals aus Ostpreußen zu fliehen. Ein Kinderbuch ist es auf keinen Fall, eher für Jugendliche ab ca. 12 Jahre. Denn auch wenn die Autorin nicht alles direkt beim Namen nennt, so steht vieles zwischen den Zeilen.Der Schreibstil ist sehr eindrucksvoll, gut geschrieben und verständlich, es ist nachzuvollziehen und man kommt nicht ins Schleudern, gerade für die jüngere Leserschaft sehr wichtig.Familie Wolf setzt sich aus Vater, Mutter, Oma, Opa und den Kindern Liesl, Otto und Mia zusammen. Diese Gemeinschaft lernen wir nur ganz kurz zusammen kennen bevor die letzten Atemzüge des Krieges auch die Familie erreicht. Die Begeisterung für Hitler hat in der Familie schon längst nachgelassen wenn es diese je gab. Otto hingegen sieht das erstmal etwas anders.Die drei Kinder müssen sich nach Trennung und Flucht alleine durch Ostpreußen schlagen. Im tiefsten Winter, ohne richtige Kleidung oder genügend Nahrung. Die Russen marschieren durch die Lande und Liesl, Otto und Mia müssen schauen wo sie unterkommen, wo sie geschützt sind und, vor allem, überleben können.Mir hat es beim lesen mehr als einmal das Herz zusammengezogen denn hier geht es um drei Kinder die von jetzt auf nachher auf sich allein gestellt sind und die ganze Verantwortung bei der Ältesten - in diesem Fall - Liesl, liegt. Sie schlagen sich durch Wälder, betteln um Essen, Wärme und Schutz, fallen den Russen in die Arme - hier sehr lobenswert dass die Autorin die Russen nicht verflucht oder alle als grundsätzlich böse darstellt. Auch hier gibt es Soldaten die in den Kindern auch nur Kinder sieht und keine Unterschiede macht ob deutsch oder russisch.Doch nichts bleibt beständig, es ist eine unsichere Zeit und die drei Kinder kommen nicht zur Ruhe, versuchen zu überleben, Freundschaften werden sehr vorsichtig und nicht auf Dauer geschlossen.Ein Buch was im Gedächtnis bleibt, unter die Haut geht und diese Flucht in Ostpreußen nahe an die Leserschaft bringt. Seien wir dankbar für Frieden und Demokratie.