LONI UND ANNELIESE...Die Freundinnen Loni und Anneliese genießen ihren Ruhestand im beschaulichen Mühlbach im Hunsrück - bis ein heimtückischer Mord die Dorfbewohner erschüttert. Die junge, lebenslustige Maja wird tot im Wald aufgefunden - erschossen mit einem Jagdgewehr. Loni und Anneliese glauben nicht an einen Unfall. Sie ermitteln auf eigene Faust und geraten schnell in einen Strudel aus Gerüchten, doppeldeutigen Beweisen und heimlichen Liebschaften. Mit ihren Nachforschungen bringen sie nicht nur das gediegene Dorfleben durcheinander, sondern auch ihr Leben in Gefahr. Wird es ihnen gelingen, mit Scharfsinn und Insiderwissen die Tat aufzuklären? (Verlagsbeschreibung)Mit über 70 Jahren gehen Loni und Anneliese an die Aufklärung ihres ersten Falls. Im Wald wurde eine junge Frau erschossen, und im Gegensatz zur Polizei glauben die beiden älteren Damen nicht an einen Unfall. Die Gerüchteküche im Dorf brodelt, Verdächtige scheint es ausreichend zu geben, und als Alteingesessene haben Loni und Anneliese mehr Einblicke in das Dorfleben als es die Polizei je haben kann. Was also soll schon schief gehen? Nun, so einiges...Wirklich erschlossen hat sich mir nicht, weshalb die beiden Frauen eigentlich Freundinnen sind. Gegensätzlicher geht es wohl kaum. Anneliese ist eher von der nassforschen Art, immer drauflos bevor es ans Nachdenken geht, zur Selbstüberschätzung neigend, die auch schon mal an Überheblichkeit grenzt, und absolut überzeugt davon, dass sie für die Ermittlungsarbeit prädestiniert ist, weil sie so viele Krimis gelesen hat. Sie bildet sich rasch eine Meinung, lässt keine andere daneben zu, ist überaus unsensibel und anmaßend und dazu noch penetrant. Mag ich diesen Charakter? Ehrlich gesagt: nö. Loni dagegen ist eher zurückhaltend und zuvorkommend, lässt Anneliese gewähren, wenn diese wieder einmal einfach in ihre Speisekammer stapft und sich ungefragt am selbstgebackenen Kuchen oder am Eierlikör bedient. Die freundliche Loni ermittelt behutsam, beobachtet genau und stellt einfühlsame Fragen, wodurch sie oft mehr erfährt als die polternde Anneliese. Die beiden Freundinnen arbeiten auch kaum einmal zusammen, abgesehen von ihren Treffen, bei denen die neuesten Theorien zum Mord ausgetauscht werden. Diese stimmen jedoch selten überein...Die Geschehnisse werden abwechselnd aus der Perspektive von Loni und Anneliese erzählt. Der Schreibstil ist lockerleicht, und es wird durchaus auch etwas Privatleben preisgegeben, so dass man die beiden Ermittlerinnen, v.a. aber Loni, allmählich besser kennenlernt. Die Spannung zieht für mein Empfinden erst im letzten Drittel etwas an, was ich aber für einen Wohlfühlkrimi wie diesen nicht so tragisch finde.Alles in allem ein kaffee- und alkohollastiger Einstieg in die Hunsrück-Krimi-Reihe, der mich nicht so ganz überzeugen konnte. Ich mochte Anneliese einfach nicht sonderlich leiden und weiß daher nicht, ob ich der Reihe noch eine weitere Chance geben werde. Mal sehen...© Parden