Bücher versandkostenfrei*100 Tage RückgaberechtAbholung in über 100 Filialen
Produktbild: Family Business | Lisa Sandlin
Produktbild: Family Business | Lisa Sandlin

Family Business

Ein Fall für Delpha

(7 Bewertungen)15
100 Lesepunkte
Taschenbuch
10,00 €inkl. Mwst.
Zustellung: Mi, 22.10. - Fr, 24.10.
Sofort lieferbar
Versandkostenfrei
Empfehlen

Beaumont, Texas, Golfküste, Mitte der Siebziger. Die junge Privatdetektei »Phelan Investigations« ist dringend auf Aufträge angewiesen, und seien sie noch so seltsam und schwierig. Für einen Klienten, der anonym bleiben will, sollen Delpha Wade und ihr Boss Tom Phelan seinen lange verschollenen Bruder finden. Ein einfacher Fall von Familienzusammenführung? Falsch. Je tiefer die beiden graben, desto undurchsichtiger und mysteriöser wird die Affäre. Nur eines ist klar: Einer der Brüder scheint ein ziemlich übler Killer zu sein. Aber welcher von beiden? Nur gut, dass zu Delphas besten Eigenschaften ihre Sensibilität zählt - und deswegen hört sie einem jungen Mädchen ganz genau zu. Denn dieses Mädchen kann den Menschen ganz tief ins Herz schauen, selbst ins schwärzeste.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
17. Februar 2020
Sprache
deutsch
Auflage
Deutsche Erstausgabe
Seitenanzahl
357
Reihe
Ein Job für Delpha, 2
Autor/Autorin
Lisa Sandlin
Herausgegeben von
Thomas Wörtche
Übersetzung
Andrea Stumpf
Verlag/Hersteller
Originaltitel
Produktart
kartoniert
Gewicht
340 g
Größe (L/B/H)
190/122/30 mm
ISBN
9783518470282

Portrait

Lisa Sandlin

Lisa Sandlin, geboren in Beaumont, Texas, lehrte lange Zeit in Omaha, Nebraska, lebt und arbeitet heute in Santa Fe, New Mexico. Für ihre Kurzgeschichten genießt sie höchstes literarisches Renommee und wurde vielfach ausgezeichnet. Für ihren ersten Roman, Ein Job für Delpha (st 4779), erhielt sie den Shamus Award und den Hammett Award.

Thomas Wörtche, geboren 1954. Kritiker, Publizist, Literaturwissenschaftler. Beschäftigt sich für Print, Online und Radio mit Büchern, Bildern und Musik, schwerpunktmäßig mit internationaler crime fiction in allen medialen Formen, und mit Literatur aus Lateinamerika, Asien, Afrika und Australien/Ozeanien. Herausgeber der »global crime«-Reihe metro in Kooperation mit dem Unionsverlag (1999 2007), der Reihe »Penser Pulp« bei Diaphanes (2013-2014). Gründete 2013 zusammen mit Zoë Beck und Jan Karsten den (E-Book-)Verlag CulturBooks und gibt ein eigenes Krimi-Programm für Suhrkamp heraus. Co-Herausgeber des Online-Feuilletons CULTurMAG.

Andrea Stumpf studierte Germanistik und Philosophie. Sie lebt als freie Übersetzerin in München.


Pressestimmen

»Eine der originellsten Krimiheldinnen der letzten Jahre. « Peter Körte, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Mit ein bisschen Grusel und Elementen des amerikanischen Privatdetektiv-Noir würzt Lisa Sandlin auch ihren zweiten Kriminalroman. Aber ihre Heldin lässt sie nicht nur pfiffig und irgendwie cool, sondern vor allem auch den Menschen zugewandt sein. « Sylvia Staude, Frankfurter Rundschau

»Lisa Sandlin erzählt mit Präzision, Empathie und Komik dazu ist Delpha Wade eine großartige Hauptfigur. Die Kriminalliteratur kann mehr solcher Autorinnen und Figuren gebrauchen. « Sonja Hartl, Deutschlandfunk Kultur

»Lisa Sandlin vertieft im zweiten Band die Charakterzeichnung ihres sympathischen Ermittlerteams und spielt gekonnt mit klassischen Hardboiled-Sujets. Dabei entgeht sie der Gefahr, in Genrekitsch oder Erzählschablonen abzurutschen . . . « Kulturnews

»Erhaben, ergreifend, komplex und wunderschön geschrieben. Lisa Sandlin hat eine herausragende Serie geschaffen, die die Leserinnen und Leser genießen werden. « Kirkus Reviews

»Einer der besten Krimis des Jahres 2019. « Marilyn Stasio, The New York Times

»Lisa Sandlin erzählt hart, aber auch mit trockenem Humor in der Tradition des klassischen, hardboiled Privatdetektivromans und zeigt überzeugend, dass er auch heute noch bestens funktioniert. Jedenfalls wenn man eine so interessante Protagonistin wie Delpha zu bieten hat. « Hanspeter Eggenberger, Basler Zeitung

»Bezaubernd und ohne Kitschattitüde zeichnet Lisa Sandlin ihre beiden Hauptfiguren . . . « Sylvia Treudl, Buchkultur

Besprechung vom 06.04.2020

Ein Motiv ist nicht erkennbar
Krimis in Kürze: Frank Göhre, Katherine Faw und Lisa Sandlin

Dass Frank Göhre seit zehn Jahren keinen Kriminalroman mehr veröffentlicht hat, heißt ja nicht, dass er aus der Übung wäre. Er hat, zusammen mit Alf Mayer, ein Buch über Ed McBain und eines über Elmore Leonard gemacht, wovon jeder gute Autor, der es etwas härter, schwärzer, schneller mag, nur profitieren kann. Man merkt das dem neuen Roman des inzwischen Sechsundsiebzigjährigen an. "Verdammte Liebe Amsterdam" (Culturbooks, 158 S., br., 15,- [Euro]) kommt sofort zur Sache.

Ein Hamburger Gastronom erfährt, dass sein Bruder, den er lange aus den Augen verloren hatte, auf einem Autobahnrastplatz zu Tode geprügelt wurde. Er fährt sofort hin. Ein Tatmotiv ist nicht erkennbar. Parallel dazu verschwindet eine fünfzehnjährige Polizistentochter. Was der Tod des Bruders damit zu tun hat, wie alle Spuren nach Amsterdam führen, das bringt Göhre auf eine knappe, lässige Weise zusammen. Er hat einen scharfen Blick für die verschiedenen Milieus, durch die sich die Handlung bewegt, und er braucht immer nur ein paar Sätze, um ein Reihenhaus oder eine Rotlichtbar so anschaulich werden zu lassen wie in einer guten Reportage. Und vor allem braucht er gerade mal 158 Seiten, um eine Geschichte zu erzählen, die alles hat, was man von einem Kriminalroman erwartet.

Ähnliches ließe sich von Katherine Faw sagen, auch wenn sie vierzig Jahre jünger ist als Göhre und ihr Debütroman "Young God" (Polar, 228 S., br., 12,- [Euro]) in einem amerikanischen White-Trash-Milieu spielt, wie man es verkommener und brutaler selten erlebt hat. Nikki ist nicht, wie man sich einen jungen Gott vorstellt. Nikki ist dreizehn Jahre alt, worauf man nie käme, wenn man es nicht läse. "Nikki denkt an so viele Dinge, dass sie sich nicht an sie erinnert, obwohl sie gerade noch daran gedacht hat." Ihre Mutter stürzt von einer Klippe, ihr Ziehvater ist Dealer, ihr leiblicher Vater Dealer und Zuhälter.

Nikki schreckt in ihrem Kampf um Anerkennung vor nichts zurück. Weil es in ihrer Welt keine Gnade gibt, kennt sie auch keine. Sie will härter sein als der Vater, sie will ihm gefallen, sie setzt ihren Körper ein. Dass Gewalt und Missbrauch von Drogen wie Minderjährigen der Alltag sind, muss man nicht hervorheben. Faw tut es auch nicht. In ihrer Prosa ist keine Pose, sie weidet sich nicht am Schrecklichen. "Young God" liest sich, als habe sie beim Schreiben immer mehr Sätze und Wörter weggemeißelt, damit die Wucht ihrer Prosa desto besser hervortreten kann. "Ich denke schon, dass die Geschichte die Krassheit von griechischen Mythen hat", hat sie in einem Interview gesagt. Das stimmt. Katherine Faw ist eine Entdeckung.

Das war auch Lisa Sandlin, als sie vor drei Jahren Delpha Wade in die Welt setzte, eine der originellsten Krimiheldinnen der letzten Jahre (F.A.Z. vom 2. Oktober 2017). "Family Business. Ein Fall für Delpha" (Suhrkamp, 356 S., br., 10,- [Euro]) ist ihr zweiter Auftritt, und sie enttäuscht nicht. Delpha hat vierzehn Jahre im Gefängnis gesessen. Sie hatte den Mann umgebracht, der sie vergewaltigt hatte. Als Sekretärin in einer Privatdetektei im texanischen Beaumont hat sie nun einen Mann mit einer abgebrochenen Flasche umgebracht, der sie im Büro bedrohte. Das könnte gefährlich sein, weil sie auf Bewährung draußen ist. Aber sie weiß sich zu helfen.

Der Roman schaut auf die Welt durch Delphas Augen. Sie ist eine Frau, die viel erlebt und viel gelernt hat, die im Knast nicht hart und stumpf geworden ist, sondern klug und unsentimental. Und weil sie so lange weg war, ist ihr Blick auf die frühen siebziger Jahre, auf die Watergate-Zeit, in der das Buch spielt, voller Neugier und Verwunderung. Was andere selbstverständlich finden, ist ihr fragwürdig. Das ist eine nützliche Eigenschaft für eine Ermittlerin; im Privatleben ist es komplizierter, die neuen Codes und Signale zwischen den Geschlechtern zu entschlüsseln.

Bei Lisa Sandlin wird dem Kriminalfall gegeben, was des Kriminalfalls ist - aber auch nicht mehr. Denn es ist viel spannender zu erleben, wie Delpha Wade sich selbst behauptet und lernt, an ihre Freiheit und ihre Fähigkeiten zu glauben.

PETER KÖRTE

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

Bewertungen

Durchschnitt
7 Bewertungen
15
6 Bewertungen von LovelyBooks
Übersicht
5 Sterne
2
4 Sterne
2
3 Sterne
2
2 Sterne
1
1 Stern
0

Zur Empfehlungsrangliste
Von Rudyhund am 13.10.2021

fast noch besser als der erste Band

Der zweite Band setzt da an, wo der erste aufgehört hat. (Obwohl beide Geschichten in sich abgeschlossen sind, würde ich den ersten auch zuerst lesen, um ein besseres Feeling für das Verhältnis zwischen Delpha und Tom zu bekommen.) Tom hat erkannt, dass Delpha mehr kann als nur Rechnungen schreiben und behandelt sie wie eine Kollegin, die selbständig denkt. Das macht den Roman noch spannender und die Charaktere noch liebenswerter als den ersten. Obwohl das Ende - im Gegensatz zum ersten Band - nicht zwangsläufig auf einen dritten Band zusteuert, hoffe ich, dass die Detektei Phelan bald noch weitere Fälle lösen wird.
Lisa Sandlin: Family Business bei hugendubel.de. Online bestellen oder in der Filiale abholen.