Beeindruckend, authentisch, empfehlenswert.
Das ist die Autobrücke Biografie eines wirklich spannenden Menschen: Lorenzo Amurri, er ist Musiker und mit Anfang 20 durch einen Skiunfall sehr schwer verletzt. Das Buch startet genau dort, und die ersten 50 Seiten konnte ich kaum aufhören zu lesen. Der Autor schreibt spannend, berührend, Schnell. Wann wird total hinein genommen in die Situation und folgt zunächst einmal seiner tiefen Innenschau. Mit der Zeit fand ich es etwas anstrengender zu lesen, weil ich vermisst habe, dass noch viel stärker, auch der Bezug zu den Personen um ihn herum hergestellt wird. Einige Rückblenden erzählen von seinem Leben davor, er gibt tiefe Einblicke in die Anpassungsprozesse an seine neue Lebenssituation, das ist gut gelungen. Er bezieht auch wichtige Personen seines Alltags mit ein und nimmt wirklich kein Blatt vor den Mund, wie es ihm geht. Stolz, Depression, Schmerz, hadern, all das, was er durchmacht wird sichtbar und spürbar. Obwohl ich ihn zunächst überhaupt nicht sympathisch ist, empfinde ich eine große Empathie für ihn und habe höchsten Respekt, dass er an vielen Stellen sehr ehrlich und offen ist. Im Verlauf zeigt er sich auch selbstkritisch. Ich muss aber wirklich auch sagen, dass sein Schicksal bewegend ist und die Anpassungsleistung , die er vollziehen muss wirklich sehr sehr viel von ihm abverlangt. Ich habe zu dem auch absolut großen Respekt vor dem, was seine Familie leistet und wie sie zu ihm steht, das ist etwas Besonderes. Die Abgrenzung zum Beispiel seitens seines Bruders, ist sehr verständlich. Gleichzeitig bleibt er sehr treu. Das seine Freundin verlässt, ist sehr schmerzhaft und nichtsdestotrotz auch verständlich. Zum Ende hin habe ich mich gefragt, was eigentlich jetzt mit ihm ist. Ich habe gesehen, dass er bereits verstorben ist. Und dazu konnte ich jedoch nichts rausbekommen. Ich empfehle das Buch auf jeden Fall weiter. Es ist auf seine eigene Art und Weise fulminant geschrieben, nicht aufgesetzt, sondern sehr umgangssprachlich. Das Buch hilft, nicht nur im mit Gefühl zu verweilen, sondern sich tiefer darauf einzulassen, wie es einem Menschen mit einer solchen Biografie ergeht.