Etwas von dir wird immer bei mir bleiben Das schreibt Regina in ihrem Abschiedsbrief an den jungen Heinrich. Er ahnt nicht, dass sie damit ihr ungeborenes Kind meint und es wird fast ein ganzes Leben vergehen, bis er ihre gemeinsame Tochter kennenlernt.
Ein siebzehnjähriger junger Mann flieht im März 1945 vor der nahenden Roten Armee, die schon auf der anderen Seite der Oder steht. Wenn er seine Heimatstadt Schwedt wiedersehen wird, liegt sie längst in Schutt und Asche, aber seine Familie hat überlebt.
Ein Jahr später, im Frühjahr 1946 erlebt Heinrich Merowin im zerbombten Hamburg die erste und tiefste Liebe seines Lebens. Doch bald müssen sich Heinrich und Regina trennen, es beginnt die Zeit des kalten Krieges.
Zwar steht ein junger Mann im Vordergrund des Romans, aber letztendlich prägen ihn die Frauen. Sie sind es, die alles tun, um ihre Familien durch schwere Zeiten zu bringen. Da ist Frida, Heinrichs Mutter, eine gläubige Christin und stete hilfsbereite Frau, dann die jungen Frauen Reinhild und Gretchen, die diese Zeit des Aufbruchs nutzen, um sich in der beruflichen Welt der Männer einen Platz zu erkämpfen. Und auch Reginas Mutter, der es mit großer List gelingt, Reginas Schwangerschaft vor der Familie zu verbergen.
Ein groß angelegter Familienroman mit sehr verschiedenen, farbig geschilderten Charakteren. Interessant ist auch das Leben von Heinrichs Vater, Peter Merowin, der als gebürtiger Russe die Nazizeit überlebt.
Über all dem steht die eine Botschaft: Wir haben überlebt, nie wieder Krieg, jetzt soll alles besser werden. Im Westen beginnt das Wirtschaftswunder, im Osten der Aufbau des Sozialismus.
Durch die wechselnden Schauplätze Schwedt/Oder und Hamburg erhält der Leser gute Einblicke in die sehr verschiedene Entwicklung beider Systeme. Detailliert und faktenreich wird die Nachkriegszeit in beiden Orten geschildert.
Ein spannend erzähltes Kapitel Nachkriegsgeschichte mit einem wunderbaren Ende.