Das Gesicht am Fenster

Ich bin ehrlich, diesem Buch habe ich zwei Anläufe gegeben.  Als ich es vor einiger Zeit in der Hand hatte, tat ich mich schwer Zugang zu dem Buch zu finden.  Scheinbar war nicht unsere Zeit - was vielleicht auch an der Jahreszeit lag, denn Thriller lese ich eher in der kalten Jahreszeit. Deshalb freut es mich umso mehr, dass ich diesem Schätzchen eine 2. Chance gegeben habe. In dem Buch geht es um das Wissenschaftlerehepaar Sophie und Colin, die zusammen mit ihren Kindern in die Schweiz ziehen, um dort einen Neuanfang zu wagen. Für Tochter Kate finden sie schnell ein Kindermädchen: Agatha, eine liebevolle ältere Dame. Doch dann beschleicht Sophie ein ungutes Gefühl, aber ihre Familie will davon zunächst nichts wissen. Schließlich spitzt sich die Situation zu und die Bedrohung ist zum Greifen nah. Kann das Unheil noch abgewendet werden? Über dem Buch hängt eine düstere Atmosphäre, die mir oftmals einen Schauer über den Rücken hat laufen lassen. Der Autor hat es geschafft, meine Nerven zu kitzeln und das Buch war so spannend, dass ich es in einem Rutsch gelesen habe. Vor allem im letzten Buchdrittel gerät man in einen regelrechten Leserausch. Dafür sorgen auch die Perspektivwechsel und das "Servieren" von vielen kleinen Häppchen, die das eigene Gedankenpuzzle langsam vervollständigen. Hammermäßig, da ich super überrascht war, welch grausames Ziel mit den Taten verfolgt wurde. Mehr verrate ich an der Stelle nicht, denn ich will euch nicht den Lesespaß verderben, aber ich hoffe, dass ihr genauso mit offenem Mund und einer Gänsehaut dasitzen werdet, wenn ihr das Buch zu Ende gelesen habt. Dieses Buch war durchdacht, hat mich überrascht und hat definitiv 5 Sterne verdient.  

Es soll ein Neuanfang nach einem traumatischen Erlebnis werden. Sophie und Colin ziehen mit seinen beiden Kindern, seiner jüngeren Tochter und seinem pubertierenden Sohn in die Schweiz. Sie haben ein kleines Haus, direkt am See und etwas abgelegen von der Stadt. Als sie für die Tochter ein Kindermädchen brauchen, finden sie in Agatha eine liebevolle Nanny und alles scheint perfekt zu sein. Doch bald empfindet Sophie das Gefühl, dass etwas nicht stimmt, denn die Kinder ziehen sich zurück, nachts geschehen unerklärliche Dinge und Colin scheint etwas zu verbergen oder spielen Sophies Ängste ihr nur einen Streich?Sophie ist nach einem Überfall ängstlicher denn je, darum soll der Umzug in die Schweiz für alle Ruhe bringen. Vieles dreht sich um sie, ihre Ängste, Gefühle und die Schwierigkeiten mit dem pubertierenden Oliver. Doch auch Oliver hat einen großen Anteil in der Geschichte, denn er lernt auf der Schule neue Freunde kennen, mit denen er gemeinsam auf Entdeckungstour geht. Denn neben den Geschehnissen zuhause, ist auch ein Schüler spurlos verschwunden und Oliver und seine Freunde gehen der Geschichte vom "Schauermann¿ nach. Die Personen sprechen mich nicht besonders an, Sophie ist, durch die Ereignisse, in ihrer Wahrnehmung sehr eingeschränkt und wirkt sehr labil und der junge Oliver bringt sich gemeinsam mit seinen Freunden selbst in Gefahr. Das Buch ist mir an vielen Stellen zu lang. Lange Zeit passiert nicht viel spannendes, bis ein Streit mit dem Nachbar eskaliert, doch das Buch hat danach noch viele weitere Seiten. Zum Ende hin, kann der Autor nochmal eine gute Spannung erzeugen. Ich hatte auch Schwierigkeiten mich in den Schreibstil des Autors und in das Buch hineinzufinden, an manchen Stellen waren es mir auch zu viele Informationen und teilweise von den Handlungen, die passieren zwar spannend, aber oft auch übertrieben und nicht ganz logisch. Es wird immer eine gewisse düstere Atmosphäre gebildet, jedoch weiß man lange nicht, was jetzt nur in Sophies Wahrnehmung oder wirklich passiert.Spannung kann erst zur Mitte des Buchs erzeugt werden. Der Einstieg war sehr langatmig und fiel mir schwer. Oft war es zu viel drum herum und teilweise unlogisch und übertrieben. Mittelmäßiger Thriller.