Inhalt:
Im Jahr 1969 befindet sich die Gesellschaft im Wandel. Inmitten von Aufbruchsstimmung, veralteten Strukturen und männlich dominierten Machtverhältnissen wagt die Polizei in Düsseldorf ein besonderes Experiment: Erstmals werden Frauen zur Ausbildung bei der Kriminalpolizei zugelassen. Eine von ihnen ist Lucia Specht, die sich in einer für Frauen ungewohnten Rolle behaupten muss. Während sie mit Widerständen innerhalb der Behörde kämpft, wird in der Stadt eine junge Frau tot aufgefunden, und Lucia erhält die Gelegenheit, an einem echten Fall mitzuarbeiten. Doch nicht alle Kollegen sind begeistert davon, dass sich Frauen in das angestammte Revier der Männer vorwagen.
Meine Meinung:
Der Einstieg in die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Besonders Lucia, eine der zentralen Figuren, war mir von Anfang an sympathisch. Ich mochte ihren Mut und ihre Entschlossenheit, auch wenn sie immer wieder gegen Widerstände ankämpfen muss, nicht zuletzt gegen ihren eigenen Vorgesetzten. Es war spannend zu sehen, wie sie sich behauptet und ihren Weg geht, selbst wenn nicht immer alles auf legalem Weg geschieht.
Die Atmosphäre der späten sechziger Jahre ist sehr gut eingefangen. Man spürt den gesellschaftlichen Wandel, aber auch die vielen Einschränkungen, mit denen Frauen damals konfrontiert waren.
Was mir besonders gefallen hat, war, dass man auch viel über das Privatleben der Frauen erfährt. Das macht die Figuren greifbar und menschlich. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass der eigentliche Kriminalfall stärker im Mittelpunkt steht. Die Ermittlungsarbeit gerät stellenweise etwas in den Hintergrund, was ich persönlich ein wenig schade fand.
Fazit:
Der Tod des Blumenmädchens ist ein gelungener Auftakt in eine historische Krimireihe, die nicht nur mit einem spannenden Schauplatz, sondern auch mit starken weiblichen Figuren überzeugt. Der Roman zeigt eindrucksvoll, wie viel Mut es brauchte, sich als Frau in einer männerdominierten Welt durchzusetzen. Auch wenn ich mir beim Fall selbst mehr Tiefe und Raum gewünscht hätte, hat mich das Buch überzeugt. Ich freue mich auf die Fortsetzung.