Wenn ein riesiger Skandal eine ruhige und eigentlich friedliche Gegend erschüttert.
Wenn ein riesiger Skandal eine ruhige und eigentlich friedliche Gegend erschüttert.Inhalt: Paul Herzfeld hängen die Ereignisse des vergangenen Falls schwer nach. Um Luft zu holen, wird er nach Itzehoe geschickt, wo er als Pathologe eine ruhige Kugel schieben soll. Doch auch hier ist einiges im Argen. Was den Tod seines Vorgängers angeht, stößt er auf eine Meuer des Schweigens und das allein ist sehr verdächtig.Schnell wird Herzfeld die reine Pathologie zu langweilig. Er kann mehr und darf dann bei einer großen Sektion helfen. Hier zerstört er aber die vorgefertigte Meinung des zuständigen Ermittlers und macht sich damit nicht nur Freunde.Das Erbe seines Vorgängers wird größer und undurchsichtiger, als eine Familie einen Termin mit dem verstorbenen Pathologien wahrnehmen will. Es wird immer deutlicher, dass hier etwas Großes unter Verschluss bleiben soll. - Wer hat denn jetzt hier das Sagen?Fazit: Ein Buch aus dem Jahr 2020. Meine Ausgabe stammt allerdings aus 2022. Herr Tsokos hat mit seinen Büchern durchaus einen Nerv getroffen, denn die gehen immer weg, wie warme Semmeln.Man hat direkt gemerkt, dass Herr Tsokos durchaus eine Ahnung hat, von was er schreibt. Die Situationen im Sektionssaal haben direkt mal ein gnadenloses Kopfkino bei mir ausgelöst. Allerdings war die Kenntnis der Ereignisse im vorangegangenen Band von Anfang an ein großer Vorteil. Reaktionen auf verschiedene Situationen und Spannungen im familiären Bereich waren so nachvollziehbarer und verständlicher.Der Zusammenhang zwischen Ereignissen im Prolog und dem damit verbundenen ominösen Todesfall und den laufenden Ereignissen ergeben zusammen eine wirklich grandiose Handlung. Auch wenn der wahre Hintergrund noch im Dunkel bleibt, wirkt alles zusammen doch sehr fesselnd und erste Vermutungen fast schon paranoid.Mit der laufenden Handlung wird das Ding immer größer und gewaltiger. Herzfeld macht seine Arbeit, wird aber immer wieder durch eine Mauer aus Schweigen behindert. Mir wurde erst nach und nach klar, dass hier in jedem Fall etwas Großes vertuscht werden soll. - Herzfeld ist aber schlichtweg zu engagiert, um Dinge auf sich beruhen zu lassen. Und so entsteht eine wirklich düstere Atmosphäre, wann immer er sich einen neuen Feind macht, oder er Erkenntnisse erringt, die besser verborgen geblieben wären.Die Handlung startet sehr stark und fesseln, flaut dann jedoch zwischendrin etwas b. Zumindest für Miene Begriffe, fand ich die Ermittlungen zwischendrin etwas zäh. Als ich dann aber die Größe des Skandals und die Skrupellosigkeit herausgestellt, wurde es ziemlich gigantomanisch. Es hat sich noch einmal richtig spannend aufgebauscht und war dann mit so etwas wie einem großem rumms vorbei.Der Epilog ist fies. Da bleibt noch einmal jede menge Raum für eine weitere Story und noch mehr Spannung.Die Seitenaufteilung in diesem Taschenbuch war sehr augenfreundlich. Das alles in einem stabilen Buch, welches sehr gut geklebt war aber eben trotz allem noch super handelbar.Die ganze Zeit hatte ich beim Lesen ein gnadenloses Kopfkino. Ich habe den Urheber des Ganzen förmlich vor meinem geistigen Auge gesehen und hätte ihm am liebsten eins übergezogen, als die gesamte Tragweite dessen herauskam, was er da angezettelt hat.Zwischendrin gab es mal eine Anspielung auf ein Kinderbuch, was von Fitzek auf den Buchmarkt geschleudert worden ist. - Mir ist klar, dass Tsokos und Fitzek so etwas wie best Buddys sind, aber diese gegenseitige Werbung war dann jetzt doch ziemlich plump und kam bei mir absolut nicht an.Ich habe das Buch, wenn man so will in einem Rutsch durchgelesen, konnte kaum davon lassen und wurde von der Handlung fast unter Zwang bis ans Ende gepeitscht. Und dann war ich fast enttäuscht, dass das schon wieder alles gewesen sein soll. Das Buch ist einfach nur so etwas wie der absolute Pageturner. Meine Leseflaute war hiermit dann offiziell überwunden.Michael Tsokos hat es einmal mehr geschafft, mich mit der Spannung förmlich durchs Buch durchzupeitschen. Ich kann dieses Buch nur wärmstens empfehlen! - Die chronologische Reihenfolge der ist von Vorteil, aber nicht zwingend.