Als Blanca nach Cadaqués kommt, ist sie nicht allein. Beide Exmänner sind da, die gemeinsamen Kinder, Freundinnen, der Geliebte, sie alle füllen das Haus mit Leben. Für Blanca beginnt eine entrückte Zeit: Stunden auf dem Boot, Frühstück unterm blauen Himmel, Gespräche bis tief in die Nacht, Alkohol, Sex. Und es wäre alles wie immer - würde die verstorbene Mutter ihr nicht auf Schritt und Tritt begegnen und Blanca dazu zwingen, sich zu einer folgenreichen Einsicht durchzuringen. Auch das wird vergehen erzählt vom Abschied an einem von der Eleganz des Sommers verzauberten Ort.
Produktdetails
Erscheinungsdatum
13. Juni 2017
Sprache
deutsch
Untertitel
Roman | Ein turbulenter Sommer am Meer.
Originaltitel: También esto pasará.
Empfohlen Ab 16 Jahre.
Milena Busquets, 1972 geboren, hat in London Archäologie studiert und lebt und arbeitet seither in Barcelona sie war in Verlagen, in der Modebranche, als Journalistin und Übersetzerin tätig. Auch das wird vergehen (2016) war ein internationaler Bestseller, der auch verfilmt wurde. Meine verlorene Freundin ist ihr zweiter Roman, der sie als wichtige Autorin der spanischen Gegenwartsliteratur eindrucksvoll bestätigt.
Svenja Becker, geboren 1967 in Kusel (Pfalz), studierte Spanische Sprach- und Literaturwissenschaft. Sie lebt als Übersetzerin (u. a. Allende, Guelfenbein, Onetti) in Saarbrücken.
Pressestimmen
»Besser geht es nicht. « Süddeutsche Zeitung
»Das ist ein zeitloses Buch . . . banal und zauberhaft zugleich, alltäglich und ein bißchen paradiesisch, eigentlich aber eine Trauergeschichte. Eine extrem dem Leben zugewandte Trauergeschichte . . . eine heitere, bisweilen deftige Feier des Lebens. « Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau
»Mit dem Roman Auch das wird vergehen stößt Milena Busquets in die vorderste Reihe der spanischen Literatur vor. « Michael Krüger, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Ein literarischer Wirbelsturm! « Le Monde
»Ein Roman voller Sinnlichkeit und Erfahrung. « VOGUE
»Eine moderne Françoise Sagan mit der bittersüßen Unbefangenheit Woody Allens. « El Mundo
»Eine bewegende Liebeserklärung an die verstorbene Mutter und ein gekonnter Balanceakt zwischen Schwerelosigkeit und Tragödie. « De Standaard
»Mitreißend! Man schmeckt das Salz, sieht den blauen Horizont, ahnt die Weite des Meeres. « La Vanguardia
»Busquets [ist] eine Sprachspielerin, deren Wirkung auf einer ausgeprägten Beobachtungsgabe fußt. « Marianne Kolarik, Kölner Stadt-Anzeiger
»Auch das wird vergehen ist mehr als ein Roman über den Umgang mit der Traurigkeit. Busquets hat eine tiefenphänomenologische Studie über die Sicht des Weiblichen auf das Männliche und insbesondere auf der Liebe geschrieben. « Thorsten Schulte, literaturkritik. de
Blanca ist eine vierzigjährige Spanierin. Gerade ist ihre Mutter gestorben. Sie muss sich mit einem Schmerz auseinandersetzen, der ziemlich jeden irgendwann geschieht, auf den man dennoch nicht vorbereitet ist. Das Leben ist so wie es war zu Ende und geht gleichzeitig genauso gnadenlos weiter. Blanca steht mitten im Leben, hat ihre Erfahrungen gemacht, ist auch gescheitert, hat Verluste hinnehmen müssen. Der Tod der Mutter bringt sie dazu, innezuhalten, ihr Leben insgesamt und ihre derzeitige Situation wahrzunehmen und sich damit auseinanderzusetzen. Das tut sie ehrlich mit sich selbst, irgendwie schonungslos und erstaunlicherweise auch total witzig.Blanca nimmt sich eine Auszeit und verbringt eine gemeinsame Zeit mit guten Freunden und ihren Söhnen und den beiden Ex-Ehemännern in dem Ferienhaus der Mutter, in dem sie früher als Familie sehr viel Zeit verbracht haben, in Cadaques, einem Urlaubsort an der Costa Brava in Kalalonien (Spanien).Sie lässt die Zeit fließen, lebt in den Tag hinein. Es gibt Gespräche, es wird gefeiert, es gibt Moment des Rückzugs.Der intensive Trauerschmerz lässt sie all die anderen Gefühle, die sie beschäftigen, ebenfalls intensiver erleben. Blanca ist eine sehr bemerkenswerte Person, leidenschaftlich und impulsiv, stark und eigensinnig. Sie versteht es, das Leben zu nehmen, wie es ist. Mit ihren beiden Söhnen lebt sie allein. Aber sie lebt auch die Liebe. Es gibt immer wieder mal Männer in ihrem Leben. Auch die beiden Ex-Ehemänner sind nicht abgehakt. Ihr Freiheitsdrang ist jedoch am Ende immer zu groß. Eine dauerhaft feste Beziehung kommt wohl auch in Zukunft für sie nicht in Frage.Es macht großen Spaß, einen Eindruck von der spanischen Lebensart zu bekommen. Blanca ist teilweise in intensiven Ansprachen an ihre Mutter versunken, in denen sie die gemeinsame Zeit mit einigen markanten Ereignissen nochmal Revue passieren lässt. Dinge, die noch zu sagen waren, werden zur Sprache gebracht. Ehrlich und liebevoll. Zwischendurch trifft sie auf einen sehr interessanten Mann, mit dem sie sehr intensiv flirtet und beendet ihre Affäre mit einem verheirateten Mann.Am Ende des Buches beginnt Blanca loszulassen.
¿Auch das wird vergehen¿ wird aus der Perspektive von Blanca erzählt. Ihre Mutter ist verstorben. Obwohl sie täglich bei ihr gesessen und ihre Hand festgehalten hat, war dies nicht genug, um ihr den nötigen Halt im Diesseits zu verschaffen.Nun fühlt sich Blanca allein. Versucht Liebe zu sammeln, wo es nur geht. Schläft mit fremden und bekannten Männern, um festzustellen, dass egal wie sehr sie sich in körperlicher Liebe verliert, ihre Seele kalt bleibt.Das Loch, das ihre Mutter hinterlassen hat, kann keiner der Männer füllen. Denn egal wie nahe andere Menschen auch stehen, wie sehr sie ihr Innerstes entblößen, kein Mensch liebt so wie eine Mutter.¿Letztlich lieben wir so, wie wir in der Kindheit geliebt worden sind, und die späteren Lieben pflegen nur ein Abklatsch der ersten zu sein.¿Das weiß Blanca und doch möchte sie es nicht wahrhaben. Wie soll sie weiterleben mit dem Schmerz im Herzen? Wie soll sie fröhlich sein, wenn sie es nicht wirklich kann? Wie, wenn alle von ihr erwarten, dass sie zwar keine Freude zeigt, aber auch nicht so traurig ist, dass es zur Last fällt.Sie rettet sich in Zynismus. Ihr Erzählton wird ironisch, hier und da muss sie über sich selbst schmunzeln. Wie tolpatschig sie sich dabei anstellt, ihre Trauer zu überwinden. Illusionen aufzubauen, die ihre Beziehung zur Mutter anders darstellen, als sie wirklich war. Fehlersuche im Mutter-Tochter-System.¿Wäre die Liebe nur nicht so schwer herzustellen und zu heucheln, so aufwendig und langwierig und unterirdisch. So verheerend auch.¿Es ist Blancas eigener Weg zur Trauer, aber auch zur Hoffnung zu finden. Damit zurecht zu kommen, dass die Welt sich weiter dreht, auch wenn sie selbst aus einem dunklen Loch dabei zusieht. Es ist Blancas Weg damit umzugehen, dass nun der Mensch fehlt, der ihr immer Halt gegeben hat und dessen Verlust für sie neben all der Trauer eine neue Herausforderung darstellt ¿ die Suche nach sich selbst.¿Wäre die Liebe nur nicht so schwer herzustellen und zu heucheln, so aufwendig und langwierig und unterirdisch. So verheerend auch.¿¿Auch das wird vergehen¿ ist trotz aller Melancholie von leicht humorvollem Tonfall. Eine Schreibe, die dadurch perfekt zu dem passt, was die Protagonistin durchmacht. Wieder ins Glück zurückzufinden, obwohl sie das Gefühl einer allumfassenden andauernden Trauer durchlebt. Ein kleines, sehr feines Buch, das sich leicht lesen lässt und mit einem klugen Blick auf die Welt des Verlusts besticht.
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