Als Ramon aus seiner Straßengang aussteigen will, ist Harpo, der Anführer, überhaupt nicht einverstanden . . .
Ramon Santiago will ein Macho sein. Wenn er sein Messer blitzschhnell zückt, fühlt sich der schmächtige Puertoricaner in den Strassen New Yorks stark. Sein Vater und Harpos Gang sollen stolz auf ihn sein. Doch dann bringt der Überfall auf den alten Maler Glasser seine Wunschträume durcheinander. Ramon beginnt nachzudenken - und entdeckt ganz allein wer er eigentlich ist. Aber damit ist Harpos Gang überhaupt nicht einverstanden. . .
Myron Levoy wurde 1930 in New York geboren und wuchs im Stadtteil Queens auf. Er studierte Ingenieurswissenschaften an der Purdue-Universität und war anschließend viele Jahre als Wissenschaftler für die Raumfahrttechnik tätig. Er begann Gedichte, Theaterstücke, Kurzgeschichten für Kinder und einen Bilderbuchtext zu schreiben, und als sich damit erste Erfolge erzielen ließen, konzentrierte er sich auf die Schriftstellerei und machte sich vor allem mit seinen Jugendbüchern einen Namen. Eines seiner bekanntesten Werke ist Der gelbe Vogel , der mehrfach ausgezeichnet wurde, u. a. mit dem American Book Award, dem Deutschen Jugendliteraturpreis, dem Buxtehuder Bullen, dem Preis der Leseratten des ZDF und dem Österreichischen Staatspreis. Hauptthemen seiner Bücher sind Identitätsfindung, Probleme des Erwachsenwerdens und der Kampf gegen Vorurteile und Rassismus. Darin spiegelt sich das große Interesse Levoys an sozialpolitischen wie humanitären Themen wider, dem er auch durch sein Engagement bei verschiedensten Gelegenheiten in der Öffentlichkeit Nachdruck verliehen hat. Myron Levoy verstarb am 30. Dezember 2019. Zu dem Band Der gelbe Vogel ist ein Unterrichtsmodell als kostenloser Download verfügbar unter www. dtv. de/service/schule-kita
Ramon Santiago ist ein schmächtiger Junge mit einem klugen Kopf. Er will ein Macho sein (wie sein Vater) und deshalb will er unbedingt in Harpos Gang aufgenommen werden. Er ist klapprig wie eine Marionette, aber keiner ist mit dem Messer geschickter und schneller als er. Sein erster Überfall mit Harpo (17) auf eine alte Frau an ihrer Haustür läuft problemlos. Sie hatte gerade ihre Stütze geholt und der Tipp kam vom belämmerten Luis, der mit dem Rad Lebensmittel ausfährt.Ramons Eltern kommen aus Puerto Rico. Sein Vater hat auf einer Demo einen Polizisten verprügelt und sitzt seit einem Jahr seine 3-jährige Haftstrafe ab. Seine Mutter liegt im Krankenhaus, will nicht essen, erkennt Ramon nicht, schläft, fantasiert + weint viel.Ramon ist ganz auf sich gestellt. Er hat seinen Stolz, sein Messer und sein kleines Buch. Wenn er in das Buch kurze Erlebnisse schreibt, oder Beobachtungen + Emotionen, dann fühlt er sich danach gleich wie befreit. Eben besser als vorher.Das Aufnahmeritual in die Gang besteht aus folgender Aufgabe : Luis sagt, es wohnt ein Maler im Rollstuhl im 7. Stock. Der ist reich. Der hat einen Teppich im Flur, eine Klimaanlage und viele Zwanziger im Portenonaie.Ramon macht sich auf den Weg und es ist auch ganz langsam ein ganz neuer Weg, der fortan sein Leben bestimmen wird. Zwei Sturköppe treffen aufeinander.Und irgendwann im Laufe der Geschichte fragt sich Ramon, ob er überhaupt noch in die Gang will. Und wie wird Harpo darauf reagieren ?Das hier ist ein Buch mit knapp 190 Seiten. Voller Leben und Weisheiten. Und Sarkasmus und Witz. Und es handelt von der Schlechtigkeit und den Vorurteilen der Menschen.Ich hätte Arnold Glasser (der Maler / 76J.) und Ramon so gerne noch weiter begleitet, Dieser Junge ist mir mega ans Herz gewachsen. Und ich frage mich, wie viele solcher Kinder haben überhaupt eine Chance ?Die beste Geschichte, die ich sein langem gelesen habe.Ein Jugendbuch ;o)
LovelyBooks-BewertungVon A_Kaidenam 28.09.2022
Zeitloses Buch über Armut und Straßengangs in Amerika
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