Ich liebe den Schreibstil von Oliver Hilmes - er schafft es, einen mitten ins Geschehen zu versetzen, als wäre man selbst Teil dieser historischen Wochen. Wieder einmal legt er mit Berlin 1936 einen unfassbar guten historischen Roman vor, der sich fast wie ein Kriegsroman liest: packend, bedrückend und voller Spannung. Besonders eindrücklich ist die Art und Weise, wie er die Inszenierung der Olympischen Spiele schildert - ein gigantisches Täuschungsmanöver, mit dem Hitler der Welt ein Bild von Deutschland vorgaukelt, das so gar nichts mit der brutalen Realität gemein hat. Immer wieder ertappt man sich dabei, fassungslos den Kopf zu schütteln über diese perfide Inszenierung. Ein Buch, das fesselt, aufwühlt und einen bleibenden Eindruck hinterlässt.