Gelungenes Debüt
1001 wird Emma, die Schwester des Herzogs der Normandie, mit dem englischen König Aethelred verheiraten. Die Heirat dient nur zur Festigung eines politischen Paktes, Gefühle sind fehl am Platz. Wikingerhorden ziehen zu dieser Zeit raubend und mordend durch England. Aethelred hofft mit der Hochzeit, dass der Herzog der Normandie die Wikinger von England fernhält. Für diesen Kompromiss wird Emma als Königin von England erhoben, welches die erste Frau von Aethelred niemals war. Durch diesen Kompromiss wurden die 6 Söhne von Aethelred aus seiner 1. Ehe um den Thron beraubt. Diese Tatsache birgt sehr viel Konflitktpotential."Die Normannin" ist der erste Roman von Patricia Bracewell und ich finde ihn sehr gelungen. Die Hauptfigur Emma ist eine starke Frau, die trotz der schwierigen Konstellation sich nie unterkriegen läßt. Der Roman erzählt von Emmas jungen Jahren bis zur Geburt ihres 1. Sohnes. Der König Aethelred ist meiner Meinung nach eine tragische Figur: überall sieht er seinen toten Bruder Edward, der eigentlich der Thronfolger ist. Hier und da wird angedeutet, dass Aethelred für den Tod von Edward verantwortlich war. Aethelred ist auch machtlos gegen die Wikinger und einflussreichen Untertanen, die ihn hintergehen. Und dann ist da noch Aethelstan, der Erstgeborene von Aethelred und fast gleich alt ist wie Emma. Einen kleinen Kritikpunkt hätte ich an "Die Normannin" : Die Konflikte zwischen Emma, Athelred und Aethelstan hätte man viel mehr zuspitzen können. Da gab es noch viel Luft nach oben.Fazit : Gelunges Debüt, ich freue mich auf Teil 2 und Teil 3