Ein erschütternder Blick in die Lebenswirklichkeit Tausender Schwarzer Menschen in den USA.
Der gewaltsame Tod des Afroamerikaners George Floyd am 25. Mai 2020 hat auf der ganzen Welt Bestürzung und Wut ausgelöst. Diese Wut ist nicht neu, da auch die Tat selbst alles andere als neu ist: Rassismus und rassistische Gewalt bestimmen das Leben Schwarzer Menschen in den USA seit Jahrhunderten. Patrisse Khan-Cullors erzählt davon.
#BlackLivesMatter, der Slogan, hinter dem sich die Protestierenden im Jahr 2020 versammeln, ist das Zeichen einer neuen Bürgerrechtsbewegung, deren Anfänge im Jahr 2013 liegen. Nach einer Reihe rassistisch motivierter Morde vernetzen sich überall im Land Menschen, die die Verhältnisse nicht mehr hinnehmen wollen. Patrisse Khan-Cullors ist eine von ihnen. In diesem Buch erzählt sie von einer Kindheit und einer Familiengeschichte, die von Angst, Armut, Demütigungen und Ausweglosigkeit geprägt ist. Und sie schildert auf bewegende Weise, wie sie sich dank Literatur und Kunst aus der Hoffnungslosigkeit befreien konnte und welche Verpflichtungen zu einem Engagement für Freiheit und Gerechtigkeit daraus erwachsen sind.
Produktdetails
Erscheinungsdatum
06. Juli 2020
Sprache
deutsch
Untertitel
Eine Geschichte vom Überleben.
Originaltitel: When They Call You a Terrorist A Black Lives Matter Memoir.
2. Auflage.
Patrisse Khan-Cullors ist Künstlerin, Vortragsrednerin, Aktivistin und Mitbegründerin von Black Lives Matter. Für ihre Arbeit hat sie unzählige Auszeichnungen bekommen. 2015 wurde sie zur »Black Woman of the Year« gewählt.
Henriette Zeltner-Shane übersetzt Sachbücher, Belletristik sowie Kinder- und Jugendliteratur. Ihre Übersetzung von »The Hate U Give« wurde mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. Sie lebt und arbeitet in München und Tirol. Mehr unter www. zeltner. de
Ich bin so tief schockiert von dieser erschreckenden Wahrheit, von der dir Autorin autobiografisch berichtet. #BLM und seine Ursprünge
Die Autorin beschreibt autobiografisch von ihrer Kindheit und Jugend in einem Armenviertel nahe LA, wo Rassismus, Diskriminierung und Polizeigewalt zum Alltag gehören. Sie beschreibt neben ihren eigenen Erfahrungen und denen ihrer Freunde, Familie und der Menschen im Viertel, von zahlosen Menschen, die unter diesen Umständen leiden. Nicht nur reduziert sie ihren Bericht auf Einzelfälle, sondern sie belegt fundiert mit Zahlen, Daten, Fakten wie tiefgreifend nach wie vor der Rassismus und die Polizeigewalt in den USA verankert ist und warum sie keine andere Möglichkeit mehr sah, als für sich, ihre Freunde, Familie und letztlich die gesamte schwarze Bevölkerung auf der Welt einzutreten und gemeinsam mit zwei Freundinnen #Black Lives Matter zu gründen.Meine Meinung:Das Buch war so tief schockierend, dass ich mehrfach das Lesen unterbrechen musste, um durchzuatmen, das Gelesene sacken zu lassen, die Gänsehaut, die ich bekam, wieder verschwinden zu sehen und dann die Wut zu verarbeiten, die sich als letztes Gefühl in mir breit machte. Der Leitspruch von #BLM "I can't breathe" wurde durch das Buch so klar, dass ich mehrfach unterm Lesen die Angst und Machtlosigkeit der aufgezählten Menschen und Schicksale nachempfinden konnte - und ich musste jedes einzelne Mal vor Sprachlosigkeit die Luft anhalten. Dass das nur ein marginaler Abklatsch der Gefühle ist, die die Menschen tagtäglich in echt erleben, weil sie aufgrund ihrer Herkunft und Hautfarbe in jedem Bereich ihres Lebens benachteiligt und verurteilt werden, ist mir klar. Dennoch steht auch fest: ich habe noch nie ein so schockierendes Buch gelesen. Diese Rezension schreibe ich, drei Tage nach dem ich das Buch beendet habe, weil ich das Gelesene erstmal für mich verarbeiten musste, bevor ich darüber schreiben konnte.Fazit:Ein Buch, das sooo viel mehr Aufmerksamkeit verdient für ein Thema, das uns alle betrifft, denn es handelt von der Forderung nach der gelebten Gleichheit der Menschen.