Worum gehts?
In Acacia Pines wird ein Schüler entführt. Sheriff Cohen kommt gerade rechtzeitig, um ihn zu retten, doch der Täter kann entkommen. Für sein Ergreifen wird eine hohe Belohnung ausgesetzt, eine Belohnung, die auch Sheriff Cohen gut gebrauchen könnte. Nur, dass er als Sheriff keine Belohnung annehmen darf.
Meine Meinung:
Die Thriller von Paul Cleave versprechen immer Spannung pur. Spannung und kuriose Charaktere. Auch Todeskälte hat jede Menge davon. Ich habe es als Hörbuch gehört und Carsten Wilhelm hat es geschafft, den Worten von Paul Cleave noch eine zusätzliche, atmosphärische Spannung zu verleihen, sodass ich komplett in die Welt von Acacia Pines abtauchen konnte.
Die Charaktere sind durch die Bank weg wieder gut gewählt und dargestellt. Wie wir es von Herrn Cleave kennen, ist nichts so, wie es anfangs scheint, aber doch ähnlich, wie in seinen anderen Büchern. Wir lesen meist aus der Ich-Perspektive von James Cohen, aber auch ab und an aus der Sicht von dritten Personen. Wirklich sympathisch ist mir niemand, aber ich glaube auch nicht, dass hier Sympathien erwünscht sind. Eher steht man allen Protagonisten vorsichtig und skeptisch gegenüber. Was den Spannungsfaktor noch erhöht.
Üblicherweise befinden wir uns in Christchurch, aber hier dürfen wir ein zweites Mal nach Acacia Pines. Ein kleiner Ort, bei dem man irgendwann das Gefühl hat, dass hier nur Psychos rumrennen. Wir erleben Mobbing, auch über das Internet, Korruption, Erpressung. Es geht um die typischen Gruppen an Schulen. Wir haben atmosphärische Schauplätze. Erfahren über die Angst vor Würmern. Und zu keinem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl, dem Täter so wirklich auf der Spur zu sein. Ok, wir wissen, wer der Täter ist, aber gibt es nur einen Täter? Die Verwicklungen, die hier aufgebaut werden, wie jeder jedes und alles beeinflusst, ist wirklich krass. Vor allem Sheriff Cohen hat mich total überrascht. Und Lukas. Und Nathan. Irgendwie wurde ich von allen überrascht und nicht unbedingt positiv. Wir befinden und wirklich in einer Kleinstadt des Grauens, eine Stadt, die zum Glück, wenn ich es richtig gesehen habe, nur fiktiv ist. Um die ich ansonsten einen großen Bogen machen würde. Es ist von Anfang an spannend, verwirrend, psycho. Wir haben viele Wendungen und besonders am Ende einen Twist, den ich nicht hätte kommen sehen. Und eine tiefsitzende, psychotische Angst, ja Panik, die sich zuletzt bewahrheitet. Absolut gruselig, aber genial gruselig. Von mir eine klare Lese- bzw. Hörempfehlung!
Fazit:
In Todeskälte nimmt uns Paul Cleave zum zweiten Mal mit nach Acacia Pines. Und Carsten Wilhelm, der das Hörbuch spricht, erhöht durch seinen Sprachstil die dunkle Atmosphäre der Szenen noch. Wir haben jede Menge seltsame Menschen, gruselige Szenen, horrormäßige Szenen. Es ist durchweg spannend und hat Wendungen ohne Ende. Protagonisten mit Eigenheiten, wie sie typisch für Cleave sind und die man mögen muss. Aber wenn man seinen Stil mag, dann ist man auch hier hin und weg.
5 Sterne von mir für das Buch und den Sprecher, der es perfekt in Szene gesetzt hat!