"Fahrenheit 451" ist ein dystopischer Klassiker, der in einer Zukunft spielt, in der Bücher verboten sind und "Feuerwehrmänner" dafür zuständig sind, sie zu verbrennen. Der Protagonist Guy Montag, ein solcher Feuerwehrmann, beginnt, die Bedeutung des Lesens und Denkens zu hinterfragen, was zu einem inneren Umbruch führt. Der Autor entwirft hier eine Gesellschaft, in der oberflächliche Unterhaltung und staatliche Kontrolle das Denken ersticken. Sein Schreibstil ist flüssig, poetisch und eindringlich, wodurch die beklemmende Atmosphäre verstärkt wird. Die Charaktere sind interessant und vielschichtig. Ihre Entwicklungen sind durchaus nachvollziehbar. Allerdings blieben manche Nebencharaktere, wie Mildred z. B., eher blass.Thematisiert werden die Gefahren von Zensur, die Bedeutung von Wissen und die Rolle der Medien in der Gesellschaft. Die Manipulation und geistige Verarmung wirkt auch heute noch erschreckend aktuell.Ich bin froh, diesen Klassiker nun auch endlich gelesen zu haben. Es handelt sich um ein zeitloses Werk, das auch in der heutigen digitalen Ära relevant bleibt. Das Buch ist relativ kurz und dennoch sehr inhaltsreich. Trotz der neueren Übersetzung ist die Sprache manchmal schwer zugänglich. Manche Leser werden damit wahrscheinlich Probleme haben. Bradbury stellt seine dystopische Gesellschaft in schwarz-weiß dar, ohne viel Raum für Grautöne oder differenzierte Entwicklung. Manche werden dies sicher kritisieren, für mich persönlich war das genau richtig so. Dadurch werden diese wichtigen und immer noch aktuellen Themen und Kritik besonders klar herauskristallisiert. Insgesamt ein bedeutungsvoller und spannender Klassiker, den man gelesen haben sollte.