Roswitha Scholz vereint 30 Jahre marxistisch-feministischer Theorie: Wert Abspaltungs Kritik gegen Sexismus, Rassismus, Antisemitismus und queere Rollbacks.
In den letzten Jahren ist im Queerfemininismus und in intersektionellen Konzepten eine zunehmende Rückbesinnung auf einen Klassenmarxismus zu beobachten. Dieser Entwicklung wird die Wert-Abspaltungs-Kritik entgegengesetzt, die soziale Ungleichheit, Rassismus, Antisemitismus, Sexismus, Homo- und Transphobie sowohl in ihren Eigenlogiken als auch in ihrem Zusammenhang in einer Totalitätsperspektive analysiert und nicht als Nebenwidersprüche behandelt.
Heute erleben wir weltweit nicht nur einen massiven Rechtsruck, auch in linken und queerfeministischen Zusammenhängen lässt sich ein Rollback erkennen. Ein alter Klassenkampf-Marxismus wird wiederbelebt, manche entdecken gar den Marxismus-Leninismus neu. Dabei drohen Themen wie Sexismus, Rassismus, Antisemitismus sowie Homo- und Transphobie, wieder zu »Nebenwidersprüchen« zu verkommen. Dieses Buch, das Aufsätze der letzten dreißig Jahre versammelt, setzt diesen Tendenzen die Wert-Abspaltungs-Kritik entgegen, die aus einer Verbindung von Wertkritik und Kritischer Theorie hervorgegangen ist. Sie zielt darauf ab, soziale Ungleichheit, »Rasse«, Geschlecht, Antisemitismus, Antiziganismus, Trans- und Homophobie sowohl in ihrer Eigenlogik als auch ihrem inneren Zusammenhang mit dem gesellschaftlichen Ganzen zu begreifen.